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Umfrageergebnisse zur EU-Wahl in Österreich: Spitzenkandidaten spielen kaum eine Rolle – das sind die Wahlmotive der Österreicher

Die veränderten Wahlmotive der FPÖ-Wähler: vom Öxit und der Rolle Vilimskys.

Die Wahlmotive der österreichischen Wähler wurden kürzlich durch eine Umfrage der Meinungsforschungsinstitute Foresight und ISA analysiert. Diese Umfrage wurde im Auftrag des ORF durchgeführt und befragte zwischen 3. und 8. Juni insgesamt 1239 Personen, die repräsentativ für die österreichischen Wahlberechtigten stehen.

Eines der Hauptergebnisse ist, dass das Spitzenpersonal der Parteien bei der Wahlentscheidung kaum eine Rolle spielt. Die Wählerinnen und Wähler legen vor allem Wert auf den inhaltlichen Standpunkt der Parteien, wobei die Grünen hier besonders hervorstechen. Tradition und das Prinzip des geringsten Übels sind ebenfalls relevante Motive.

Interessanterweise war bei der diesjährigen Wahl das Spitzenpersonal weniger entscheidend als bei vorherigen Wahlen. Besonders deutlich wird dies bei der FPÖ, deren Wähler 2019 noch hauptsächlich aufgrund des Spitzenkandidaten Harald Vilimsky gewählt haben, während nur noch eine Minderheit diesmal angab, dass Vilimsky ihr Entscheidungsfaktor war.

Ein markantes Ergebnis der Umfrage war, dass die FPÖ-Anhänger mit großem Abstand am ehesten einen Austritt Österreichs aus der EU befürworten. Dies zeigt sich in den Zahlen, wobei die Anhänger aller anderen Parteien mehrheitlich gegen einen EU-Austritt sind.

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Die Diskussionen vor der Wahl konzentrierten sich hauptsächlich auf die Themen Zuwanderung, Sicherheit und Krieg, Umwelt- und Klimaschutz sowie Wirtschaft. Diese Themen wurden von den verschiedenen Wählergruppen unterschiedlich priorisiert, wobei die Grünen naturgemäß Umwelt- und Klimaschutz als wichtigstes Thema sahen.

In Bezug auf soziodemografische Merkmale zeigt sich, dass Neos und KPÖ besonders bei jungen Wählern unter 30 Jahren beliebt sind. Die FPÖ wiederum hat eine starke Präsenz bei Wählern mit Lehrabschluss und Arbeitern.

Die Meinungen zur Entwicklung der Europäischen Union waren gespalten, wobei fast die Hälfte der Befragten negative Veränderungen seit der letzten Wahl feststellte. Eine ähnliche Anzahl betrachtet diese Wahl als eine Richtungsentscheidung für die EU. Insgesamt haben die meisten Wähler ihre Entscheidung bereits früh im Vorfeld der Wahl getroffen.

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