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Vizepräsident Vance in Grönland: Kalte Diplomatie auf Trump-Solidaritätskurs

Am 28. März 2025 hat US-Vizepräsident J.D. Vance Grönland besucht, um den bedeutenden Militärstützpunkt Pituffik zu inspizieren. Begleitet wurde er von seiner Ehefrau Usha sowie einer US-Delegation, zu der auch Trumps Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz und Energieminister Chris Wright gehören. Bei seiner Ankunft sah sich Vance Temperaturen von minus 18 Grad gegenüber. Der Militärstützpunkt spielt eine zentrale Rolle in der globalen Raketenabwehr und der Überwachung aus dem Weltraum.

Das offizielle Programm von Vance beinhaltete ein Briefing zur Sicherheitslage in der Arktis sowie ein Treffen mit US-Soldaten an der Basis. Grönland hat strategische Bedeutung für die militärische Kontrolle sowie für Rohstoffe und Schifffahrtsrouten. Politische Spannungen prägten jedoch seinen Besuch; grönländische Politiker, darunter der amtierende Regierungschef Múte B. Egede, zeigen sich unzufrieden mit den Besitzansprüchen von Präsident Donald Trump. Die grönländische Führung hat klar gemacht, dass sie eine Annexion oder Kontrolle durch die USA ablehnt.

Politische Spannungen und lokale Reaktionen

Vor Vances Besuch unterzeichneten vier der fünf Parlamentsparteien in Nuuk einen Koalitionsvertrag, um dem Druck aus den USA standzuhalten. Während seines Aufenthalts mied Vance den direkten Kontakt zur grönländischen Bevölkerung und hielt sich hauptsächlich in der US-Basis auf. Ursprünglich geplante öffentliche Auftritte und ein längerer Aufenthalt wurden auf Wunsch der Delegation verändert, möglicherweise auch aufgrund von erwartetem politischen Widerstand und Protesten. Solche Proteste, die bereits unter dem Motto "Yankee, go home!" stattfanden, wurden von Vance und seiner Frau umgangen.

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Die Unruhe bezüglich der US-Interessen in Grönland hat ihre Wurzeln in vergangenen Äußerungen Trumps, der bereits 2019 ein Kaufangebot für die Insel unterbreitete, welches von Dänemark abgelehnt wurde. Im Dezember 2024 erklärte Trump wiederholt, dass Grönland für die internationale Sicherheit der USA von hoher Bedeutung sei. Diese Haltung sorgt sowohl in Grönland als auch in Dänemark für Besorgnis. Trump Senior hat zudem betont, sein Interesse an Grönland sei nicht als Provokation gemeint, sondern Ausdruck freundschaftlicher Absichten.

Geopolitische Interessen und wirtschaftliche Potenziale

Der geopolitische Kontext ist entscheidend. Grönland hat bereits während des Zweiten Weltkriegs als strategische Zwischenstation für Flugzeuge gedient. Militärstützpunkte, wie die Thule Air Base, sind weiterhin von Bedeutung für die US-Verteidigungsstrategie. Die Lage Grönlands ist Tirol für die Routen von Interkontinentalraketen. Präsident Harry S. Truman machte 1946 ein Angebot, mehr als 100 Millionen US-Dollar in Gold für Grönland zu zahlen, was jedoch ebenfalls von Dänemark abgelehnt wurde, wie von tagesschau.de berichtet.

Der Klimawandel eröffnet neue Perspektiven für Grönland, da steigende Temperaturen keinen Zugang zu Rohstoffen und Handelswegen eröffnen. Experten betonen, dass Grönland große Vorkommen seltener Erden sowie signifikante Öl- und Gasreserven birgt, die für die USA von großem Interesse sind. Diese Ressourcen sind entscheidend für moderne Technologien, und neben der militärischen Kontrolle sind auch wirtschaftliche Überlegungen ausschlaggebend. Dänemark hat einen möglichen Verkauf Grönlands, der entlang rechtlicher und politischer Hürden stattfinden müsste, bereits ausgeschlossen. Die outview.ch hebt hervor, dass die USA zusammen mit Dänemark und Grönland eine Balance zwischen Zusammenarbeit und geopolitischer Abgrenzung finden müssen.


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Sonstiges
In welchen Regionen?
Grönland
Genauer Ort bekannt?
Pituffik, Grönland, Dänemark
Ursache
Unruhe, politische Spannungen
Beste Referenz
vienna.at
Weitere Quellen
tagesschau.de

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