Hitziger Streit um Iselsteg: Gemeinderat Lienz in Aufruhr!

Hitziger Streit um Iselsteg: Gemeinderat Lienz in Aufruhr!

Lienz, Österreich - Am 23. Juli 2025 kam es während der Gemeinderatssitzung in Lienz zu tumultuösen Diskussionen, die hauptsächlich mit dem Thema Abfallwirtschaft zusammenhingen. Im Fokus der Sitzung stand die voorgeschlagene Errichtung eines „Foto-Points“ am Iselsteg, ein Antrag der ÖVP, der für viel Hektik sorgte. Die Mandatarin Eva Karré forderte diese Fotostation in der Mitte des Steges, die mit Kosten von 25.000 Euro verbunden wäre. Stadtbaumeister Klaus Seirer wies auf die Dringlichkeit der Entscheidung hin, da der Zeitplan für die Bauarbeiten strak gesteckt war. Bei der Abstimmung zur Tagesordnung scheiterte die ÖVP jedoch an der notwendigen Zweidrittel-Mehrheit, was die Diskussion über das Vorhaben weiter anheizte.

Ursula Strobl von Team Lienz brachte in der Sitzung auch den Vorschlag ein, den Iselsteg im Rahmen der Hochwasserverbauung zu verbreitern. Dies könnte die Sicherheit für Radfahrer sowie Fußgänger erhöhen, insbesondere für ältere Menschen und Kinder. Strobl argumentierte, dass Radfahrer auf dem Iselsteg eine potenzielle Gefahr darstellen könnten. Ihre Idee fand Unterstützung bei Franz Theurl und Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, die jedoch kritisierte, dass die Diskussion mehr einem „Kasperltheater“ gleiche. Der Gemeinderat hatte bereits in drei Schritten über den Antrag abstimmen müssen: Dringlichkeit, Tagesordnung und die Zustimmung.

Hochwasserschutzprojekt Isel

Gleichzeitig liegt ein großes Hochwasserschutzprojekt in Lienz auf dem Tisch. Dies umfasst eine investierte Summe von 83,5 Millionen Euro über fünf Jahre und schützt rund 100 Gebäude sowie 150.000 Quadratmeter Fläche. Angaben zufolge trägt der Bund 85 Prozent der Investition, während die Stadtgemeinde Lienz 15 Prozent sowie einen Sonderbeitrag übernimmt. Bundesminister Norbert Totschnig, LHStv Josef Geisler und Bürgermeisterin Blanik setzten kürzlich mit einem Spatenstich den ersten offiziellen Schritt zu diesem umfangreichen Projekt.

Die geplanten Baumaßnahmen beinhalten unter anderem Sitzstufen am Wasser, die Erneuerung des Iselstegs ohne Pfeiler im Fluss und die Schaffung einer neuen Promenade am Rechten Iselweg. Zudem wird das Flussbett des Isel an über einem Kilometer Länge um bis zu 2,5 Meter tief gelegt, um die Stadt besser vor Hochwasser zu schützen. Historische Hochwasserereignisse, wie in den Jahren 1965 und 2020, verdeutlichen die Notwendigkeit solcher Maßnahmen.

Problematik des Litterings

Ein weiteres wichtiges Thema, das in der Sitzung angesprochen wurde, betrifft das Littering. Trotz eines umfassenden Abfallmanagements und Entsorgungsangebots wird auch in Österreich, und speziell in Lienz, das achtlose Wegwerfen von Abfällen immer wieder zum Problem. Eine Studie des österreichischen Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2018 ergab, dass jährlich rund 4.500 Tonnen Abfälle in der Natur landen. 2023 wurde daher unter dem Motto „Tu-Es-Tag“ eine bezirksweite Sammelaktion vom Abfallwirtschaftsverband initiiert, um diesem Problem aktiv entgegenzuwirken.

Die Ergebnisse dieser Bemühungen und der anstehenden Bauprojekte werden sowohl für den Umweltschutz als auch für die Bürger Lienz von großer Bedeutung sein, da sie eine sicherere und sauberere Stadt versprechen.

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OrtLienz, Österreich
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