Lienz

Frauen sichtbar machen: Lienz im Zeichen der Geschichten

Beim „Frauen-Stadtspaziergang“ in Lienz hatten pro mente-Mitarbeiterinnen eine überraschende Erkenntnis: Frauen bleiben im öffentlichen Raum weitgehend unsichtbar!

In Lienz wurde bei einem besonderen Anlass auf das fehlende Sichtbare für Frauen im öffentlichen Raum hingewiesen. Bei einem „Frauen-Stadtspaziergang“ ermittelten drei Mitarbeiterinnen der Organisation pro mente, dass die Stadt nur über drei nach Frauen benannte Straßen und keinerlei Plätze verfügt, die Frauen gewidmet sind. Diese unzureichende Sichtbarkeit ist das, was Maria Auer, die Leiterin von pro mente in Lienz, anspricht, als sie über die Möglichkeit eines neuen Platzes, dem sogenannten Elisabethplatz, nachdenkt.

Besonders gezeigt wurde die Kreativität und Stärke von Frauen, die an einem Projekt von pro mente teilnahmen. Sie haben ihre Lebensgeschichten in Bildern festgehalten. Einige Klientinnen äußerten den Wunsch, dass „Täter über ihr Verhalten nachdenken“ sollten, während andere ihren Weg aus Drogenabhängigkeit darstellten. Diese Werke werden bis Mitte November am Johannesplatz ausgestellt. Elisabeth Blanik, die Bürgermeisterin von Lienz, würdigte bei der Eröffnung die Bedeutung dieser Ausstellung, indem sie sagte: „Ich danke euch, dass ihr den öffentlichen Raum in unserer Stadt in Besitz nehmt.“

Einblick in die Lebensgeschichten der Klientinnen

Im Rahmen der Ausstellung „Osttirol makes HERstory“ erzählen zehn Klientinnen von pro mente ihre individuellen Geschichten, die tief in persönlichen Erfahrungen verwurzelt sind. Die Ausstellung zielt darauf ab, sowohl die Herausforderungen, als auch die Potenziale, die in diesen Lebensgeschichten stecken, aufzuzeigen. Diese Art der Darstellung soll andere dazu ermutigen, Veränderungen anzugehen und ihre Selbstbestimmung zu leben. „Wir Frauen werden übersehen“, erklärte eine Beteiligte, und fordert mehr Sichtbarkeit für die Geschichten der Frauen.

Kurze Werbeeinblendung

Die Mitarbeiterinnen von pro mente, darunter Nina Oberthaler, Alexandra Breitegger und Nadine Lukasser, unterstützen die Klienten dabei, ihre persönlichen Geschichten unter therapeutischer Anleitung zu reflektieren. Ihre Werke sind nicht nur Ausdruck ihrer Geschichten, sondern auch ein Zeichen für ihre Stärke und das Potenzial zur Selbstbestimmung.

pro mente tirol in Zahlen

Die Organisation pro mente tirol unterstützt Menschen mit psychischen Erkrankungen in einem breiten geografischen Spektrum von Lienz bis Reutte. Pro Jahr bieten 300 Mitarbeitende Hilfe zur Selbsthilfe für etwa 1500 Klienten. Diese Hilfe und Unterstützung sind von entscheidender Bedeutung für diejenigen, die mit psychischen Herausforderungen kämpfen.

Ein Applaus der Anwesenden bei der Eröffnung der Ausstellung unterstreicht das Engagement der Klientinnen. Maria Auer, die Leiterin, bedankte sich für den Mut und die Bereitschaft der Frauen, ihre Geschichten mit der Öffentlichkeit zu teilen. Diese Initiative trägt entscheidend dazu bei, den Dialog über die Sichtbarkeit von Frauen im öffentlichen Raum zu fördern. Die aktuelle Situation in Lienz zeigt, wie wichtig es ist, solche Einsichten und Diskussionen in der Gemeinschaft zu haben. Mehr Informationen zu diesen Themen gibt es in dem Artikel hier.

Quelle/Referenz
kleinezeitung.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"