Die ersten 1.000 Tage im Leben eines Menschen sind entscheidend für dessen gesamte zukünftige Entwicklung. Dieses Thema steht im Fokus eines bevorstehenden Kongresses der europäischen pädiatrischen Fachgesellschaften (EAPS), der vom 17. bis 20. Oktober in Wien stattfindet. Besonders markant ist, dass bereits die Ernährung während der Schwangerschaft einen bedeutenden Einfluss auf die spätere Gesundheit der Kinder hat.
Bereits im Mutterleib wird der Grundstein für das spätere Leben gelegt. Erfahrene Fachleute betonen, dass die Nährstoffe, die ein Baby während der Schwangerschaft erhält, seine Entwicklung entscheidend prägen. Es wurde festgestellt, dass Kinder von adipösen Müttern ein erhöhtes Risiko haben, selbst zu Übergewicht und Adipositas zu neigen. Berthold Koletzko, der Leiter der Abteilung für Stoffwechsel- und Ernährungsmedizin am Dr. von Haunerschen Kinderspital in München, stellte fest: “Wie ein Computer einmal verdrahtet wird, so wird er später dann auch funktionieren.” Dies verdeutlicht die Bedeutung einer gesunden Ernährung während der Schwangerschaft.
Ernährung nach der Geburt
Nach der Geburt bleibt die richtige Ernährung von wesentlicher Bedeutung. Besonders bei Frühgeborenen hat Muttermilch außergewöhnliche Vorteile, da sie wirksam vor schwerwiegenden Darmerkrankungen schützt. Wenn die eigene Milch nicht zur Verfügung steht, gibt es spezielle Muttermilchverstärker oder geeignete Spezialnahrung. Diese Alternativen sind wichtig, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Neugeborenen sicherzustellen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einführung von Beikost. Laut neuen Studien kann eine frühzeitige Beikostgabe von Lebensmitteln wie Eier, Nüsse, Weizen und Fisch im Alter von vier bis sechs Monaten das Allergierisiko um bis zu 60 Prozent reduzieren. Dies geschieht während eines kritischen Zeitfensters, in dem das Immunsystem des Kindes erheblich auf die Nahrungsaufnahme reagiert.
Einflüsse der Geburt
Die Art der Geburt spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle. Babys, die auf natürliche Weise zur Welt kommen, kommen in Kontakt mit mütterlichen Milchsäurebakterien, was zur Entwicklung einer gesunden Bakterienbesiedelung im Darm beiträgt. Im Gegensatz dazu haben Kinder, die per Kaiserschnitt geboren werden, oft eine veränderte Keimbesiedelung, was mit einem höheren Risiko für verschiedene Erkrankungen wie Diabetes und Übergewicht einhergeht. Laut Koletzko könnte die Risikominderung in diesem Bereich durch eine Begrenzung von Kaiserschnitten auf medizinisch notwendige Indikationen erfolgen.
Diese Erkenntnisse sind für die gesundheitliche Aufklärung und Unterstützung von Eltern entscheidend, um eine bewusste und gesunde Ernährung für ihre Kinder sicherzustellen. Informationen und mehr Details zu diesen gesundheitlichen Themen werden auch beim EAPS-Kongress in Wien weiter vertieft, spätestens am Welternährungstag, dem 16. Oktober.
Für umfassendere Informationen zu diesen gesundheitlichen Aspekten, siehe den Bericht auf www.salzburg24.at.