Die Ergebnisse der Nationalratswahl in Österreich am 29. September 2024 zeigen klare Präferenzen der Wähler, die seit Wochen in den Umfragen angedeutet wurden. Die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) hat die Wahl mit 29,1 Prozent der Stimmen gewonnen, gefolgt von der Österreichischen Volkspartei (ÖVP) mit 26,2 Prozent. Die Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) erhält 20,4 Prozent, während die NEOS 8,8 Prozent und die Grünen 8,6 Prozent erzielen konnten. Kleinere Parteien wie die KPÖ und die Bierpartei (2,9 Prozent bzw. 2,1 Prozent) haben ebenfalls einen Anteil an den Stimmen, jedoch bleibt es abzuwarten, ob sie ins Parlament einziehen werden.
Die Vorhersagen der letzten Umfragen ergaben einen deutlichen Trend zugunsten der FPÖ, die sich als stärkste Kraft behaupten konnte. Anzeichen für eine Verschiebung der Wählerstimmen gab es in den Wochen vor der Wahl, als die FPÖ von verschiedenen Faktoren beeinflusst wurde, darunter die aktuellen politischen und sozialen Gegebenheiten im Land. So konnte auch die ÖVP in den letzten Tagen noch ein kleines Stück aufholen, obwohl sie letzten Endes nur den zweiten Platz belegte. Die SPÖ, die traditionell stark war, hat sich ebenfalls auf dem dritten Platz eingependelt.
Wahlkampf und Umfrageverlauf
Die Tage vor der Wahl waren von intensiven Diskussionen geprägt, die nicht zuletzt auch durch die Flutkatastrophe in Österreich beeinflusst wurden. Diese Ereignisse führten zu einem Umdenken innerhalb der Wählerbasis und könnten einige der vorhersehbaren Wahlergebnisse in Frage stellen. In den letzten Umfragen wurde deutlich, dass der Abstand zwischen den Parteien nicht so groß war, wie noch einige Zeit zuvor vermutet. Die FPÖ war zwar in der Pole-Position, aber die anderen Parteien haben sich mehr und mehr angeregt miteinander verglichen.
Von Bedeutung ist auch die Rolle, die kleinere Parteien wie die Bierpartei und die KPÖ im Wahlprozess spielen könnten. Angeführt von Dominik Wlazny, besser bekannt als Marco Pogo, könnte die Bierpartei die politische Landschaft zusätzlich bereichern, war jedoch in den letzten Umfragen noch nicht sicher im Nationalrat vertreten. Die KPÖ hat in jüngster Zeit durch ihren Erfolg auf kommunaler Ebene Auftrieb erhalten, muss jedoch die 4-Prozent-Hürde auf Bundesebene überwinden.
Koalitionsmöglichkeiten
Eine der dringlichsten Fragen, die sich nach der Wahl stellt, ist die Perspektive für eine Regierungsbildung. Ob FPÖ-Chef Herbert Kickl Kanzler wird, hängt zum Teil von den Möglichkeiten einer Koalition ab. Die ÖVP hat laut eigenen Angaben eine Zusammenarbeit mit Kickl an sich ausgeschlossen, was die Dynamik der möglichen Regierungsbildung erheblich beeinflussen könnte. Denn der Bundespräsident hat die Freiheit, den Auftrag zur Regierungsbildung nicht nur dem Siegreichen, sondern alternativ auch dem Zweitplatzierten, in diesem Fall dem ÖVP-Vorsitzenden Karl Nehammer, zu vergeben.
Insgesamt gingen die Kandidaten mit unterschiedlichen Erwartungen in die Wahl. Die Abstimmung hat ein klares Bild der politischen Lage in Österreich gezeichnet und lässt Raum für zahlreiche Spekulationen über die zukünftigen politischen Konstellationen. In einer Zeit des Wandels ist es von zentraler Bedeutung, wie sich diese Ergebnisse auf die politische Beziehung in der Alpenrepublik auswirken werden, und ob die gewählten Parteien in der Lage sind, stabile und funktionierende Koalitionen zu bilden.
Diese Entwicklungen sind entscheidend nicht nur für die beteiligten Parteien, sondern prägen auch das Bild der österreichischen Politik in den kommenden Jahren.