Trauer in Graz: Kogler zieht sich nach Amoklauf aus der Politik zurück

Trauer in Graz: Kogler zieht sich nach Amoklauf aus der Politik zurück

Dreierschützengasse, Graz, Österreich - Am 13. Juni 2025 hat ein schrecklicher Amoklauf an der BORG in der Dreierschützengasse in Graz stattgefunden. Bei diesem Vorfall wurden insgesamt elf Menschen getötet, darunter acht Schüler und zwei Erwachsene, sowie der 21-jährige Täter, der sich selbst das Leben nahm. Der Täter, ein ehemaliger Schüler, sprach in einem Abschiedsbrief von Mobbing und war zuletzt beim Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet, wo er einen Kurs besuchte. Der Vorfall ereignete sich kurz vor 10 Uhr, als der Täter in zwei Klassenräumen zu schießen begann. Über 30 weitere Personen, sowohl Schüler als auch Lehrer, erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die Polizei mobilisierte über 300 Kräfte sowie mehrere Cobra-Einheiten, um die Situation unter Kontrolle zu bringen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Bundeskanzler Christian Stocker haben sich zur Tragödie geäußert, während Innenminister Gerhard Karner bestätigte, dass der Täter nicht amtsbekannt war. In der Steiermark wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen, und eine Trauerminute ist für Mittwoch um 10:00 Uhr angekündigt. Alle öffentlichen Veranstaltungen sind für die nächsten drei Tage abgesagt.

Politische Reaktionen und Rückzüge

Inmitten dieser dramatischen Ereignisse äußerte sich Werner Kogler, der Bundessprecher der Grünen, zum Amoklauf. In einem Interview erklärte er seine Trauer und Ohnmacht angesichts der Geschehnisse. Kogler hat angekündigt, sich in zwei Wochen aus der Spitzenpolitik zurückzuziehen. Als seine Nachfolgerin an der Spitze der Grünen wird Leonore Gewessler kandidieren, ihre Kandidatur ist für den Bundesparteitag Ende Juni offiziell. Fragen zur Zukunft der Grünen und Koglers persönliche Bilanz werden in der „Pressestunde“ am 15. Juni 2025 um 11:05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON behandelt, moderiert von Hanna Kordik und Hans Bürger.

Schulamokläufe, wie der in Graz, haben weltweit Gesellschaften erschüttert und Debatten über psychische Gesundheit, Waffenrecht und Prävention ausgelöst. Historische Beispiele sind unter anderem der Amoklauf an der Virginia Tech Universität im Jahr 2007, bei dem 32 Menschen starben, sowie die Tragödie von Sandy Hook im Jahr 2012, bei der 26 Menschen getötet wurden, darunter 20 Kinder. Diese Vorfälle verdeutlichen die Notwendigkeit, offene Gespräche über Mobbing sowie Gewalt in Schulen zu führen und Strategien zur Prävention zu entwickeln.

Eine gesellschaftliche Herausforderung

Der Amoklauf von Graz zeigt, wie tiefgreifend die Auswirkungen auf Gemeinschaften und Nationen sind. Jeder derartigen Vorfall führt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit nationalen Sicherheitskonzepten, psychischen Erkrankungen und der Frage, wie man Gewalt an Schulen effektiv verhindern kann. Das Geschehen rund um den Amoklauf wird noch lange in den Köpfen der Menschen bleiben und erfordert von der Gesellschaft ein Umdenken in den genannten Bereichen.

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OrtDreierschützengasse, Graz, Österreich
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