Erstes Baden in der Seine nach 100 Jahren: Pariser feiern großen Moment!

Erstes Baden in der Seine nach 100 Jahren: Pariser feiern großen Moment!

Paris, Frankreich - Am 5. Juli 2025 erlebte Paris ein historisches Ereignis: Erstmals seit mehr als 100 Jahren fand wieder öffentliches Baden in der Seine statt. In einem symbolträchtigen Schritt stiegen die ersten Badegäste unter der Aufsicht von Rettungsschwimmern in den Fluss, der lange Zeit wegen schlechter Wasserqualität tabu war. Diese Initiative ist Teil des umfassenden Programms der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die sich für eine Reinigung der Seine bis zu den Olympischen Spielen 2024 eingesetzt hat.

Insgesamt stehen drei überwachte Badestellen in der Seine zur Verfügung, die kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Eine der Badestellen befindet sich in unmittelbarer Nähe des berühmten Eiffelturms, was sowohl Einheimische als auch Touristen anzieht. Besondere Aufmerksamkeit wird der Wasserqualität geschenkt, die kontinuierlich überwacht wird. Sollte sich diese verschlechtern, könnte der Badebetrieb sofort eingestellt werden, um die Gesundheit der Badegäste zu schützen.

Umfangreiche Investitionen zur Wasserreinigung

Um die Wasserqualität in der Seine nachhaltig zu verbessern, hat der Staat rund 1,4 Milliarden Euro investiert. Ein Teil dieser finanziellen Mittel fließt in moderne Kläranlagen sowie in die Anbindung zahlreicher Haushalte an das Abwassersystem. So soll der Schiffsverkehr, der seit 1923 ein wichtiges Argument gegen das Baden war, nicht mehr mit der Belastung der Wasserqualität kollidieren. Hidalgo selbst demonstrierte die Badetauglichkeit, indem sie Mitte Juli in die Seine schwamm. Dabei lagen die E-Coli-Werte, die als Indikatoren für fäkale Belastung dienen, unter dem festgelegten Grenzwert. Dies ist besonders wichtig, um die Anforderungen der EU bezüglich der Badewasserqualität zu erfüllen.

Die Wasserqualität in Flüssen ist aufgrund verschiedener Einflüsse, wie etwa Niederschlägen, die kanalisierte Abwässer ins Wasser leiten können, stark schwankend. Um Überlastungen der Kanalisation zu vermeiden, wurde ein neues Regenrückhaltebecken in Paris installiert, das Niederschlagswasser speichert und erst nach einer entsprechenden Klärung in die Seine ableitet. Dies trägt dazu bei, dass die Badesaison nicht durch plötzlich auftretende Verschmutzungen gefährdet wird.

Badegewässer in Europa

Die Wasserqualität hat auch in Deutschland großen Stellenwert, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt. In der Badesaison 2024 wurden 2.291 deutsche Badegewässer getestet, wobei 98 Prozent die Qualitätsanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie erfüllten. Besonders positiv: Fast 91 Prozent dieser Gewässer erhielten die Note „ausgezeichnet“. Die EU und nationale Behörden haben dabei strenge Vorgaben, die regelmäßig eingehalten werden müssen. Auch in München wird die Isar in den Sommermonaten mit UV-Desinfektion behandelt, um die Wasserqualität zu sichern.

Insgesamt zeigt sich, dass sowohl Paris als auch andere europäische Städte wie München mit umfangreichen Maßnahmen daran arbeiten, Flüsse zu rein zu halten und die Badewasserqualität zu gewährleisten. Die Fortschritte sind nicht nur ein Gewinn für die Umwelt, sondern auch eine Einladung zum Genuss der Wasserlandschaften, die durch die Anstrengungen sauberer und gesünder werden.

Details
OrtParis, Frankreich
Quellen

Kommentare (0)