Innsbruck

Kabarettist Alfred Dorfer über Gesellschaft und Wahlergebnisse in Innsbruck

Alfred Dorfer prangert in Innsbruck die Herausforderungen der modernen Gesellschaft an und kritisiert die politischen Verlierer und Verhetzer – Freiheitliche Wähler sind nicht dumm!

Alfred Dorfer, der bekannte Kabarettist, sorgte nach der Vorpremiere seines Ein-Mann-Theaterstücks „GLEICH“ in Innsbruck für Gesprächsstoff. In einem Interview mit der APA stellte er sich den Herausforderungen der Gesellschaft und äußerte sich kritisch über die politische Landschaft. Er betonte, dass die Ergebnisse der Nationalratswahl kein Zufall seien und dass es höchst menschenverachtend sei, Wähler der FPÖ zu diffamieren.

Dorfer beschrieb die zerbrochene Gesellschaft und sah gleichzeitig Hoffnung auf einen Wandel. Sein neues Programm behandelt aktuelle Themen wie Bildung, Teuerung und Klimaschutz, die er auf verschiedene Weisen beleuchtet. Im Gegensatz zu anderen Ansätzen ist ihm daran gelegen, gesellschaftspolitisch relevant zu bleiben, ohne sich der Spezifizierung in eine politische Ecke zu entziehen. „Kabarett muss immer politisch sein“, betonte er, allerdings voicing seine Abneigung gegen das Bashing von Individuen und dass bloße Namensnennungen oft eine viel zu einfache Form der Kritik darstellen.

Politische Einordnung und gesellschaftliche Verantwortung

In einem weiteren Teil des Gesprächs stellte Dorfer klar, dass eine ideologische Einordnung nicht mehr zeitgemäß sei. Er sieht die Notwendigkeit eines Verstandes über die traditionelle Links-Rechts-Dichotomie hinaus. „Im Laufe der Jahrzehnte wurde mir klar, dass wir mit Ideologie nicht weiterkommen werden“, erklärte er und erläuterte, dass er aus einer sozialdemokratischen Tradition stamme. Die Coronakrise sei ein massiver Einschnitt gewesen, der viele Menschen unsicher gemacht hat und viele dazu führe, radikalere Parteien zu wählen, um ihren Unmut auszudrücken.

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„Die Wahlbeteiligung war hoch, aber auch ein Viertel der Wähler hat sich nicht an den Wahlen beteiligt. Diese Strömung wurde von den etablierten Parteien lange Zeit ignoriert“, fuhr Dorfer fort und stellte fest, dass das Wahlergebnis nicht überraschend kam. „Man hat das verschlafen“, bemerkte er und kritisierte unter anderem den Umgang der Sozialdemokratie mit Migrationsthemen.

Seine Kritik richtete sich auch gegen Herbert Kickl, den FPÖ-Vorsitzenden, der die notdürftigen Lösungen für die gesellschaftlichen Probleme der Menschen in seiner Wahlkampfstrategie geschickt ansprach. Dorfer unterstreicht die Wichtigkeit, dass die gesellschaftliche Zivilgesellschaft aktiv wird, um das Gefühl der Entfremdung in einer zeitgeistlichen Umgebung zu bekämpfen, in der viele sich nicht mehr vertreten fühlen. „Wir müssen Positives setzen“, sagte er, während er die Wichtigkeit von Solidarität und Zusammenarbeit während Krisensituationen hervorhob.

Was die aktuelle gesellschaftliche Lage betrifft, glaubt Dorfer, dass die Perspektivlosigkeit unter jungen Menschen eine akute Bedrohung für die Demokratie darstellt. „Die tägliche Flut negativer Nachrichten vermittelt den Eindruck, dass die Welt im Chaos versinkt“, bemerkte er. Das äußert sich auch in einem verbreiteten Zukunftspessimismus, der jedoch nicht Dorfer selbst, sondern vielmehr die Handlungsfähigkeit in der Gesellschaft beschreibt.

Mit Blick auf die nächsten Schritte sprach Dorfer von einer vollen Terminplanung bis Ende 2026. Er sieht seine Stärke in der Bühnenpräsenz und hat den Wunsch, auch wieder in die Filmproduktion einzusteigen. „Es ist wichtig, die Menschen zum Nachdenken zu bringen, auch wenn das im großen Rahmen vielleicht nicht möglich erscheint“, schloss er und erinnerte gleichzeitig an die Bedeutung des Humors in herausfordernden Zeiten.

Das komplette Interview gibt weitere Einblicke in die Gedankenwelt von Alfred Dorfer und beleuchtet seine Ansichten über die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Situation, während es gleichzeitig einen faszinierenden Ausblick auf sein aktuelles Werk „GLEICH“ gibt. Für mehr Details können interessierte Leser den gesamten Bericht hier nachlesen.

Quelle/Referenz
volksblatt.at

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