Am 1. Oktober fand in der beliebten Buchhandlung Tyrolia in Innsbruck eine besondere Lesung statt, bei der die Autorin Judith Taschler aus ihrem neuesten Werk "Nur nachts ist es hell" vorlas. Das Event zog zahlreiche Besucher an, die im ersten Stock der Buchhandlung dicht gedrängt standen. Diese Veranstaltung bot nicht nur die Möglichkeit, in die neue Geschichte einzutauchen, sondern auch direkt mit der Autorin sowie der Lektorin Bettina Wörgötter und dem Cellisten Kasper Singer ins Gespräch zu kommen.
"Letztendlich ist das, woran man sich erinnert, nicht immer das, was man selbst erlebt hat," eröffnete Taschler die Lesung mit einem tiefgründigen Gedanken, der viele der Anwesenden berührte. Die Atmosphäre war so lebendig, dass es kaum Einwände gab, als am Ende signierte Exemplare des Buches angeboten wurden.
Ein neues Kapitel in der Schriftstellerei
Was diese Lesung besonders machte, war die Tatsache, dass Taschler mit "Nur nachts ist es hell" neue Wege in ihrer Schreibweise beschreitet. Statt wie gewohnt aus der dritten Person und aus verschiedenen Perspektiven zu erzählen, wählte sie in ihrem neuen Roman die Ich-Perspektive einer einzigen Protagonistin. Diese Entscheidung schafft eine viel intimere Erzählweise und lässt die Lesenden direkt in das Innenleben der Hauptfigur Elisabeth eintauchen.
Die Veranstaltung stellte zudem die erste Premiere des Werkes in Österreich dar und wurde damit zum bedeutenden Startpunkt für die Lesereise von Taschler. Auch die Themen, mit denen sich die Autorin auseinandersetzt, reflektieren wichtige gesellschaftliche Entwicklungen. Sie geht auf Aspekte der weiblichen Rolle ein und beleuchtet, wie das Frauenbild zu Beginn des 20. Jahrhunderts war.
Der kreative Entstehungsprozess
Taschler gab Einblicke in ihren Schreibprozess und die Herausforderungen, die sie beim Verfassen des Romans erlebte. Insbesondere die umfassende Recherche, die notwendig war, um medizinisch-historische Fakten und die gesellschaftlichen Verhältnisse der damaligen Zeit korrekt darzustellen, stellte eine große Herausforderung dar. Ihr Roman entstand nicht nur aus der Idee eines Fortsetzungsromans, sondern wurde auch von einem Artikel über Dr. Gabriele Possanner inspiriert, der ersten Frau, die in Österreich Medizin studierte.
Die Entwicklung des Buches dauerte anderthalb Jahre, in denen Taschler fast täglich daran arbeitete. In der Lesung erklärte sie, dass sie großen Wert auf Detailtreue legte und sogar historische Namen recherchierte, die zur Zeit ihrer Protagonistin passten. Dieser Aufwand führt dazu, dass das Leben von Elisabeth besonders authentisch und nachvollziehbar wirkt.
Die Geschichte begleitet die jungen Frau während des Ersten Weltkriegs und im Anschluss, als sie Medizin studiert. Die Herausforderungen, die sie in ihrer Rolle als Lazarettschwester und später als Ärztin der Gesellschaft gegenüber sieht, sind zentral für die Handlung. Sie ist, wie viele Frauen ihrer Zeit, mit der Frage konfrontiert, wie weit sie bereit ist zu gehen, um anderen in schweren Zeiten zu helfen, während sie gleichzeitig mit persönlichen Konflikten, insbesondere in Bezug auf ihre Familie, kämpft.
Das Buch verspricht nicht nur einen spannenden Einblick in das Leben der Protagonistin, sondern regt auch zu Reflexionen über Themen wie Geschlechterrollen und persönliche Verantwortung in einer von Kriegen und Umbrüchen geprägten Zeit an. Die Resonanz der Anwesenden deutete darauf hin, dass Taschlers Werk auf großes Interesse und begeisterte Zustimmung stößt. Wer mehr über Judith Taschlers bewegende Geschichten erfahren möchte, findet zusätzliche Informationen im umfassenden Bericht auf www.meinbezirk.at.
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