Betrugsfall Signa: Benko bleibt weitere zwei Monate in Untersuchungshaft!

Betrugsfall Signa: Benko bleibt weitere zwei Monate in Untersuchungshaft!

Wien, Österreich - René Benko, der als Gründer der insolventen Signa bekannt ist, bleibt weiterhin in Untersuchungshaft. Am 26. Juni 2025 entschied das Wiener Landesgericht, den Enthaftungsantrag seiner Verteidigung abzulehnen und die U-Haft um zwei Monate bis zum 26. August 2025 zu verlängern. Der Richter begründete die Entscheidung mit der anhaltenden Tatbegehungsgefahr. Laut vienna.at ist der Beschluss allerdings noch nicht rechtskräftig.

Benko wurde am 23. Januar 2025 in Innsbruck festgenommen und befindet sich seit dem 24. Januar 2025 in Haft. Obwohl bisher keine Beschwerde beim Oberlandesgericht Wien eingelegt wurde, stellte er wiederholt Enthaftungsanträge beim Landesgericht für Strafsachen. Zudem trat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Erscheinung, die auf einer Fortsetzung von Benkos Untersuchungshaft besteht, während sie einen ersten Anklageentwurf vorbereitet.

Ermittlungen rund um Signa

Gegen René Benko laufen strafrechtliche Ermittlungen in Zusammenhang mit der Insolvenz von Signa. Die WKStA hat einen Vorhabensbericht verfasst und an das Justizministerium gesendet, der sich auf einen der Ermittlungsstränge bezieht. Wie nachrichten.at hervorhebt, könnten die Details zu den Vorwürfen und eine Empfehlung zur Anklage in naher Zukunft vorliegen. Dieser Vorhabensbericht ist Teil der Ermittlungen, die in vier weiteren Strängen rund um die Signa-Pleite angesiedelt sind.

  • Gläubigerbegünstigung: Rückzahlung eines Darlehens von 15 Millionen Euro durch Signa Prime Selection AG an INGBE Stiftung.
  • Untreue: Vermietung der Luxus-Immobilie „Chalet N“ zu günstigen Konditionen an Benko und Signa-Unternehmen, Schaden über 1,5 Millionen Euro.
  • Käuferbetrug: Täuschung von Käufern bei einem Wohnbauprojekt in Wien, mutmaßlicher Schaden über 300.000 Euro.

Die Insolvenzverwaltungen der drei größten Signa-Verfahren arbeiten zusammen, um Haftungsfragen außergerichtlich zu lösen. Ein entsprechendes Verfahren soll im Oktober starten, wobei eine Einigung bis Jahresende angestrebt wird.

Wirtschaftskriminalität im Kontext

Die Vorwürfe gegen Benko fallen in den Bereich der Wirtschaftskriminalität, die laut dem Bundeskriminalamt eine Vielzahl von Delikten umfasst. Wirtschaftskriminalität wird normalerweise nicht umfassend in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist, darunter ein geringes Anzeigeverhalten der Opfer und spezifische Ermittlungsansätze der zuständigen Behörden.

Benko steht im Fokus der Ermittlungen, während die öffentliche Aufmerksamkeit auf die anstehenden Entscheidungen und möglichen Anklagen gerichtet ist. Der zeitliche Rahmen und die Entwicklungen in den folgenden Monaten könnten erhebliche Auswirkungen auf seine rechtliche Situation haben.

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OrtWien, Österreich
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