Innsbruck-Land

Operation oder erniedrigender Scherz? Pflegerin spricht vor Gericht

Kollagen blieben in einem OP-Saal nicht nur im Scherz aktiv: Vier Pfleger banden ihre Kollegin fest und malten unanständige Bilder auf ihre Kleidung – der Prozess sorgt jetzt für Aufsehen!

Im aktuellen Verfahren gegen vier Mitarbeiter eines Gesundheitsdienstes wird ein Vorfall untersucht, der in einem Operationssaal stattfand. Die angeklagten Männer im Alter von 31, 45, 48 und 50 Jahren sollen eine Kollegin unter dem Vorwand, sie müsse eine Operation üben, auf einem OP-Tisch fixiert haben. Dabei wurden Klettgurte verwendet, um sie mit gespreizten Beinen festzubinden, während sie um Hilfe bat, um losgelassen zu werden.

Eine weitere Beschwerde der Staatsanwaltschaft ist, dass einer der Angeklagten mit einem Edding-Stift bestimmte Zeichnungen auf die Kleidung der Frau anfertigte. Das Unternehmen hatte die besagten Mitarbeiter nach dem Vorfall vom Dienst suspendiert, nachdem die Vorwürfe gegen sie laut wurden.

Behauptungen und Einlassungen der Angeklagten

Ursprünglich bezeichneten die Angeklagten das Geschehen als „Scherz“, was während der Verhandlung im Juni zur Sprache kam. Trotz ihrer anfänglichen Behauptungen, im Rahmen einer notwendigen Übung für eine Operation gehandelt zu haben, wiesen die Verteidiger auf die vermeintlich gute Stimmung unter den Angestellten hin. Laut dem Erstangeklagten sei die Frau über den Übungszweck informiert gewesen.

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Eine als Zeugin aufgerufene Reinigungskraft erzählte von einer einmal heiteren Atmosphäre, die jedoch schnell umschlug, als die Frau zu erkennen gab, dass sie sich in einer Notlage befände. Sie äußerte den Eindruck, dass die Frau zunächst nicht wirklich bedroht war, da keine Schreie oder Hilferufe zu hören waren. Dies wurde jedoch von der Pflegerin energisch zurückgewiesen. Sie erklärte, dass sie in dem Moment Angst hatte und sich nicht mehr freiwillig auf dem Tisch befand.

Eine psychiatrische Gutachterin stellte zudem fest, dass die Frau vor dem Vorfall psychisch stabil lebte, aber durch die Ereignisse eine „Anpassungsstörung“ erlitten hat. Ihr derzeitiger Zustand führe zu Arbeitsunfähigkeit sowie zu Angst- und depressiven Störungen.

Zeugenaussagen und Widersprüche

Weitere Details über den Vorfall wurden durch die Zeugenaussage eines Operationssaal-Mitarbeiters konkretisiert. Die Zeugin bemerkte das Geschehen zunächst und berichtete von „lauten Lachern“. Den Wechsel in der Stimmung stellte sie ebenfalls fest, als die Frau verzweifelt versuchte, sich zu befreien. Die Umstände seien aus ihrer Perspektive jedoch nicht alarmierend gewesen.

Die Betroffene schilderte derweil in ihrer Einvernahme, dass sie anfangs glaubte, die Übung sei eine ernste Angelegenheit. Der Begriff „Scherz“ sei für sie nicht zutreffend, da sie von der Behandlung und den spielerischen Elementen nicht wirklich amused gewesen sei. Die Fixierung auf dem Tisch, die darauf folgenden Fotografien und die Beschmierung ihrer Kleidung seien für sie demütigend gewesen.

Der Prozess dauert bis in die Abendstunden an, und die Angeklagten haben bis zur letzten Anhörung darauf bestanden, dass die gesamte Situation aus einer anderen Perspektive betrachtet werden sollte. Die entscheidenden Fakten werden weiterhin zugrunde gelegt, während die Verhandlung sich entfaltet. Details zu weiteren Entwicklungen finden sich in einem Bericht auf tirol.orf.at.

Quelle/Referenz
tirol.orf.at

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