Im Mittelpunkt eines aufsehenerregenden Gerichtsverfahrens stehen die ehemaligen Fußball-Größen Joseph Blatter (88) und Michel Platini (69), die sich wegen Betrugs und Veruntreuung verantworten müssen. Der Anlass des Prozesses ist eine umstrittene Zahlung von zwei Millionen Franken (2,13 Millionen Euro), die Blatter als FIFA-Präsident 2011 an Platini genehmigte. Vor Gericht betonten beide erneut ihre Unschuld und wiesen die Vorwürfe zurück, als sie am Montag im Strafjustizzentrum Muttenz erschienen. „In meinem ganzen Leben gab es das nicht“, verteidigte sich Blatter und betonte, dass diese Zahlung ein Honorar für Beratungsdienste gewesen sei, die Platini viele Jahre zuvor geleistet habe, so krone.at.
Beide Akteure wurden 2022 bereits freigesprochen, jedoch legte die Staatsanwaltschaft Berufung ein, weshalb es nun zu dieser erneuten Verhandlung gekommen ist. Eine Entscheidung wird am 25. März erwartet. Die FIFA, die zunächst als Privatklägerin auftrat, war bei der letzten Verhandlung nicht anwesend, was von Platini und dessen Anwalt als „wie bei einem Fußballspiel, bei dem der Gegner nicht auftaucht“ kritisiert wurde. In der Folge wies das Gericht darauf hin, dass die FIFA aufgrund ihres fehlenden Interesses teilweise aus dem Verfahren ausgeschlossen wurde. Dies bedeutet, dass sie keine Anträge mehr stellen kann, sollten Blatter und Platini wieder freigesprochen werden, wie sueddeutsche.de berichtete.
Im Jahre 2015 wurde gegen die beiden ehemaligen Funktionäre ein Strafverfahren eingeleitet, das ihre Karrieren abrupt stoppte. Blatter und Platini behaupten, dass die Zahlung für Beratertätigkeiten, die von 1999 bis 2002 erbracht wurden, nachträglich in Rechnung gestellt wurde. Trotz ihrer vehementen Verteidigung bleibt abzuwarten, ob das Gericht am Ende ihr ursprüngliches Freispruch-Urteil bestätigen wird oder ob neue rechtliche Konsequenzen drohen.
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