Das 26. Geoforum Umhausen hat kürzlich in Niederthai stattgefunden und rückte verschiedene aktuelle Herausforderungen in den Fokus. Dieses Event, das 1999 als eine Versammlung ehrwürdiger Expert:innen begann, hat sich seitdem zu einem bedeutenden internationalen Symposium entwickelt. Der Gründer und Präsident Gunther Heißel erhielt im letzten Jahr die Verdienstmedaille des Landes Tirol für seine Verdienste um die Konferenz.
Bei der Eröffnung des Geoforums hoben sowohl Landesrätin Astrid Mair als auch der Bürgermeister von Umhausen, Jakob Wolf, die Wichtigkeit der Veranstaltung hervor. Mair betonte die Relevanz von Expert:innenmeinungen für die politische Entscheidungsfindung, während Wolf auf die gravierenden Auswirkungen von Naturkatastrophen verwies, die in diesem Jahr in einem Bundesland zu beobachten waren.
Herausforderungen und Krisenmanagement
Elmar Rizzoli, Leiter des Krisen- und Katastrophenschutzes des Landes, hielt einen Impulsvortrag darüber, wie komplexe Krisen in der heutigen Zeit immer häufiger auftreten. Er erklärte, dass das Krisenmanagement nicht länger nur von wenigen Verantwortlichen übernommen werden könne. Ein Beispiel dafür wäre ein möglicher Blackout, bei dem ein umfassender Schutz nicht mehr garantiert werden kann. Rizzoli forderte, die Resilienz der Bevölkerung zu stärken, um diesen Herausforderungen besser begegnen zu können.
Gunther Heißel warnte in seiner Rede vor der Tendenz, durch die Dramatik der Klimakrise Panik zu schüren. Er betonte, dass extreme Wetterereignisse schon immer Teil der Geschichte waren und dass das Bewusstsein für solche Veränderungen nicht immer vorhanden sei. Auch bemerkte er, dass sich das Nutzungsverhalten der Menschen über die Jahre verändert hat, was dazu führt, dass sich immer mehr Menschen in gefährdeten Gebieten niederlassen.
Die Veranstaltung behandelte auch Themen wie Wasserbewirtschaftung und den Umgang mit neuen Siedlungsgebieten im Hinblick auf Oberflächenwasser. Heißel plädierte dafür, den Wald nicht mehr als alleinigen Schutzmaßnahme einzuplanen, da Naturereignisse wie Stürme oft schwerwiegende Schäden verursachen können.
Darüber hinaus wurden in mehreren Vorträgen verschiedene Strategien zur Bewältigung von Hangrutschungen und Muren erörtert. Innovative Ansätze wurden vorgestellt, darunter Satellitenüberwachung geologischer Phänomene sowie 3D-Methoden zur Bemessung von Sicherungsbauwerken.
Für weiterführende Informationen über die Entwicklungen im Bereich Krisenmanagement und den Inhalt des Geoforums, siehe den Bericht auf www.meinbezirk.at.