Das Garteln kann eine erfüllende und umweltfreundliche Beschäftigung sein, die weit über das bloße Pflanzen und Pflegen von Blumen hinausgeht. Markus Ehrenpaar, ein ausgewiesener Naturschutzexperte, zeigt auf, wie einfache Maßnahmen dazu beitragen können, den eigenen Garten in ein Naturparadies zu verwandeln. Dies ist nicht nur schön für das Auge, sondern bietet auch einen wichtigen Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
In der Steiermark wird allen Gartenliebhabern nahegelegt, beherzt heimische Pflanzen anstelle von exotischen Ziersträuchern zu wählen. „Ein schöner Ausflug, den man mit Kindern machen kann, ist das Sammeln von Weidenstöcklingen entlang eines Baches“, erklärt Ehrenpaar. Diese kann man einfach direkt im eigenen Garten einpflanzen. Innerhalb kurzer Zeit verwandeln sich diese in prächtige Bäume, die einen wertvollen Beitrag zum heimischen Ökosystem leisten.
Natürliche Kreisläufe schaffen
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Komposthaufen, die nicht nur Abfälle reduzieren, sondern auch wertvolle Erde produzieren. „Es genügt ein kleiner Bereich von etwa 120 mal 120 Zentimetern im Garten“, empfiehlt Ehrenpaar. Hierbei kann man Küchenabfälle und den letzten Rasenschnitt aufeinander stapeln. Mit der Zeit entsteht ein reicher Humus, der nicht nur Pflanzen nährt, sondern auch unzähligen Tieren Unterschlupf bietet.
Um einen Beitrag zum Schutz der Wildtiere zu leisten, kann man auch „wilde Ecken“ im Garten stehen lassen, sodass die Natur ihren Lauf nehmen kann. „Räumen Sie nicht alles monoton auf und lassen Sie ein paar Quadratmeter verwildern“, so der Rat des Experten. Dies schafft Strukturen und Lebensräume, die zu einem spannenden Beobachtungsfeld für Tier- und Pflanzenarten werden.
Strukturen und Rückzugsorte im Garten
Hinzufügen kann man auch kleine Steinhügel, die den Tieren als Rückzugsort dienen. Jeder findet in der persönlichen Gestaltung seine kreative Freiheit, sei es beim chaotischen Aufschichten oder dem konsequenten Stapeln der Steine. „Hier können viele Tiere Unterschlupf finden“, betont Ehrenpaar.
Das Anlegen von Totholzhaufen ist ein weiterer wertvoller Beitrag zur Steigerung der Biodiversität im heimischen Garten. „Das Totholz zieht viele Käfer und andere Tiere an“, sagt Ehrenpaar und empfiehlt, die Hölzer an verschiedenen Stellen im Garten zu positionieren. Je mehr natürliche Strukturen geschaffen werden, desto lebendiger wird der Garten.
Für die Bildung eines kleinen Tümpels kann sogar das Graben einer kleinen Vertiefung ins Auge gefasst werden. „Ein Meter tief reicht schon aus“, erklärt Ehrenpaar. Hierbei ist zu beachten, dass der Tümpel im Winter nicht ganz durchfriert, weshalb eine gewisse Tiefe von Vorteil ist. Wasserstellen fördern das Leben und bieten Tieren die Möglichkeit, sich zu bedienen.
Gartenarbeit bedeutet nicht nur eine Verpflichtung gegenüber Pflanzen und der Umwelt, sondern auch eine wertvolle Möglichkeit, aktiv zur Natur beizutragen. Mit ein paar einfachen Handgriffen können auch Sie Ihren Garten in ein kleines Paradies verwandeln!