Im Mai 2023 fand die Kick-Off-Veranstaltung "Starke Zentren" in Frohnleiten statt, bei der die Unterstützung von Gemeinden bei der Stadt- und Ortskernentwicklung diskutiert wurde. Über 200 Vertreter von Gemeinden, darunter viele Bürgermeister und politische Entscheidungsträger, nahmen an der Veranstaltung teil. Die Veranstaltung wurde von den beiden für die Regionalentwicklung zuständigen Landesrätinnen Barbara Eibinger-Miedl und Ursula Lackner organisiert. Auch Gemeindebund-Präsident Erwin Dirnberger und Städtebund-Vorsitzender Kurt Wallner waren anwesend.
Im Rahmen der Initiative "Starke Zentren" wurde im Jahr 2022 eine Koordinationsstelle zur Begleitung von Städten und Gemeinden bei der Ortskernentwicklung eingerichtet. Bisher haben sich bereits 80 Gemeinden bei der Initiative gemeldet, davon gibt es bereits 30 Projekte in Umsetzung. Die Landesrätinnen Eibinger-Miedl und Lackner betonten die Bedeutung der Stärkung der Ortszentren und den Zusammenhang zwischen Stadtentwicklung, Klima- und Umweltschutz.
Als Beispiel für eine erfolgreiche Trendumkehr in der Ortsentwicklung wurde die Kleinstadt Lichtensteig in der Schweiz genannt, die mit dem renommierten Wakkerpreis ausgezeichnet wurde. Mathias Müller, Stadtpräsident von Lichtensteig, hielt einen Vortrag über die innovative Entwicklung seiner Stadt. In einer Podiumsdiskussion analysierten auch Dirnberger, Wallner und Müller mit Experten aus der Wissenschaft die Trends, Problemlagen und Potenziale in der Regional- und Ortskernentwicklung.
Zwei steirische Best-Practice-Beispiele wurden ebenfalls präsentiert. Bürgermeister Mario Abl erläuterte die Entwicklung der obersteirischen Gemeinde Trofaiach von einer Wohngemeinde zu einer "Lebensmittelpunktgemeinde". Bürgermeister Karl Lautner stellte Bad Radkersburg vor, das nach Jahrzehnten der Randlage heute ein grenzüberschreitendes Zentrum inmitten Europas ist.
Harald Grießer, Leiter der Abteilung für Landes- und Regionalentwicklung, erklärte die Bedeutung der Initiative "Starke Zentren" für die Steiermark. Die intensive Koordination und Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren sei entscheidend für die erfolgreiche Stärkung der Ortskerne.
Stefan Spindler, Ortskernkoordinator, betonte die Bedeutung einer langfristigen Entwicklungsstrategie für die Stärkung der Ortskerne. Eine nachhaltige Nutzung bestehender Gebäude, klimafreundliches Gestalten des öffentlichen Raums und die Schaffung attraktiver multifunktionaler Lebensmittelpunkte seien von großer Bedeutung.
Zur Unterstützung der Gemeinden bei der Stadt- und Ortskernentwicklung wurden verschiedene Aspekte in einem langfristigen Entwicklungskonzept festgelegt. Dazu gehören die Schaffung von unterschiedlichem Wohnraum für alle Generationen, die Verankerung des Vereinslebens, die Gestaltung des Zentrums als altersgerechten und barrierefreien Ort, die Förderung temporärer Nutzungen, die Reduzierung der Bodenversiegelung und die Begrünung von Dächern, Fassaden und Innenhöfen.
Weitere Maßnahmen umfassen die Schaffung von Parkplätzen in zweiter Reihe, die Sicherung von Passagen und Innenhöfen, die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und die Konzentration zentrumsrelevanter kommunaler Funktionen. Auch die Revitalisierung bestehender Gebäude, die Pflege von Denkmälern und Kulturgütern sowie die Ansiedlung von Unternehmen zur Deckung des alltäglichen Bedarfs sind Bestandteile des Konzepts für starke Zentren.
Die Veranstaltung endete mit einer Fotogalerie aller Bilder der Veranstaltung in Frohnleiten.
Quelle: Land Steiermark
