Im dritten Quartal 2024 verzeichnete der Autozulieferer Magna erhebliche Rückgänge in der Fahrzeugproduktion, insbesondere im Werk Graz. Die Umsätze des Unternehmens lagen bei 10,3 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Als Hauptgrund für diese negative Entwicklung wird ein weltweit sinkender Produktionsbedarf bei leichten Nutzfahrzeugen angeführt.
Ein Blick auf die ersten drei Quartale zeigt, dass Magna insgesamt 32,208 Milliarden Dollar umgesetzt hat, was eine kaum nennenswerte Abweichung zum Vorjahreszeitraum darstellt. Dennoch ging das bereinigte EBIT, das operative Ergebnis, leicht zurück, was auf gestiegene Produktionskosten hinweist. Swamy Kotagiri, CEO von Magna International, erläutert diese Entwicklung in einer veröffentlichten Erklärung.
Rückgang der Fahrzeugproduktion in Graz
Besonders deutlich zeigt sich die prekäre Lage in Graz: In den ersten drei Quartalen wurden nur 56.400 Fahrzeuge gebaut — im Vorjahreszeitraum waren es noch 83.700. Dies entspricht einem Rückgang um ein Drittel und spiegelt die Herausforderungen wider, mit denen Magna Steyr konfrontiert ist.
Im Vergleich der letzten Quartale ist der Rückgang ebenfalls alarmierend. Im dritten Quartal 2024 lieferte das Werk Graz lediglich 15.500 Fahrzeuge aus, während es im gleichen Zeitraum des Vorjahres noch 22.900 waren. Ein wesentlicher Faktor für diesen Rückgang ist das Fiasko rund um den US-E-Autobauer Fisker. Nach der Insolvenz von Fisker musste die Produktion in Graz eingestellt werden, was zu einem dramatischen Umsatzrückgang bei der Gesamtfahrzeugfertigung führte – von 4 Milliarden Euro auf 3,48 Milliarden Euro bis Ende September.
Die Auswirkungen der Fisker-Pleite
Trotz der Herausforderungen, die die Fisker-Insolvenz mit sich brachte, ist Magna immer noch finanziell mit dem Unternehmen verbunden. Im dritten Quartal konnten 196 Millionen US-Dollar an sonstigen Einnahmen aus den zuvor abgerechneten Fisker-Geschäften verbucht werden. Allerdings bleiben Risiken bestehen, da Magna weiterhin vertraglichen Verpflichtungen und möglichen Ansprüchen von Lieferanten ausgesetzt ist.
Der Sanierungsplan für die österreichische Fisker-Gesellschaft wurde zwar rechtskräftig bestätigt, doch in den USA läuft noch ein Liquidationsverfahren für die Muttergesellschaft Fisker Inc. Die Verbindung zwischen Magna und Fisker könnte auch rechtliche und finanzielle Schwierigkeiten nach sich ziehen, insbesondere in Bezug auf Ansprüche von Dritten hinsichtlich Garantien und Rückrufen. Im Quartalsbericht wird betont, dass die möglichen Auswirkungen dieser Anforderungen noch nicht vollständig abzuschätzen sind.
Wie sich die Situation bei Magna Steyr weiterentwickeln wird, bleibt abzuwarten. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür sein, wie sich die Produktionszahlen und die finanzielle Lage des Unternehmens darstellen werden. Für eine detaillierte Betrachtung des Falls, siehe den Bericht auf www.kleinezeitung.at.