Im Grazer Rathaus stehen am Donnerstag gleich zwei wichtige Sitzungen auf der Agenda der 48 Gemeinderätinnen und Gemeinderäte: Zunächst wird eine Sondersitzung zur FPÖ-Spesenaffäre abgehalten, bevor der reguläre Gemeinderat zusammentritt. Während auf der Tagesordnung viele Bebauungspläne zur Abstimmung stehen, sorgte ein geplanter Bebauungsplan rund um die Herrgottwiesgasse für unerwartete Spannungen und wurde kurzfristig vertagt. Dies, obwohl es noch am Morgen hieß, dass die Zustimmung für die Pläne erteilt werden sollte.
Helmut Scheuch, der Bezirksvorsteher aus Puntigam von der ÖVP, äußerte bereits im Sommer Bedenken zu diesem Plan. Er wies darauf hin, dass viele Punkte in den Vorschlägen einer „stillen Enteignung“ gleiche und eine Revitalisierung der betroffenen Gebiete stark gefährden könnten. In einem Rundschreiben, das auch an die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) gerichtet war, betonte Scheuch, dass die Einwendungen von 99 betroffenen Hausbauern kaum Gehör gefunden hatten.
Politische Reaktionen und öffentliche Bedenken
Die Entscheidung zur Vertagung des Bebauungsplans hat bereits eine Reihe von Reaktionen in der Politik und der Öffentlichkeit ausgelöst. Sowohl politische Mandatsträger als auch Bürger sehen hierin einen ersten Erfolg für die, die sich gegen die umstrittenen Pläne ausgesprochen haben. Die Bedenken hinsichtlich der möglichen negativen Auswirkungen des Vorhabens scheinen auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein.
Zukünftige Diskussionen über die Bebauungspläne könnten noch intensiver werden, da Scheuch und andere betroffene Anwohner weiterhin wachsam bleiben, um sicherzustellen, dass ihre Stimmen und Anliegen gehört werden. Die Grazer Stadtpolitik steht somit unter Druck, transparent zu handeln und die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen. Die bevorstehenden Sitzungen im Rathaus versprechen bereits jetzt hitzige Debatten und eine aktive Bürgerbeteiligung an den Planungen.
Für eine genauere Detailanalyse und weitere Entwicklungen steht die Berichterstattung auf www.kleinezeitung.at zur Verfügung.
