Der Weltspartag, der am 31. Oktober gefeiert wird, markiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Diese jährliche Veranstaltung wurde ursprünglich aus der Idee geboren, die Menschen in einer Zeit finanzieller Unsicherheit dazu zu motivieren, Geld zu sparen und Vertrauen in die Banken zu gewinnen. Der Weltspartag geht auf den Internationalen Sparkassentag zurück, der 1924 in Mailand beschlossen wurde. In Österreich wurde er 1925 eingeführt und hat seitdem eine bemerkenswerte Geschichte durchlebt.
In dieser historischen Zeit war das Sparen für viele Menschen eine Notwendigkeit, um in wirtschaftlich schwierigen Zeiten über die Runden zu kommen. Gerade in den 1920er Jahren, geprägt von Inflation und finanziellen Krisen, stieg das Bewusstsein dafür, dass Rücklagen einen gewissen Schutz bieten können. So war es auch in der Steiermark, wo das Sparen tief in der Kultur verwurzelt ist.
Der Weg zum Sparbuch
Die Anfänge des Sparens in der Steiermark reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die ersten Sparkassen gegründet wurden. Die „Steyermärkischen Spar-Casse zu Gratz“, die 1825 ins Leben gerufen wurde, zählt zu den ältesten ihrer Art in Österreich. Das Einführung von Sparbüchern machte es auch für weniger wohlhabende Bürger möglich, Geld zu sparen und Zinsen zu erwirtschaften. Diese Entwicklung war besonders wichtig, da zu dieser Zeit kein umfassendes soziales Sicherungssystem existierte.
Nach dem Ersten Weltkrieg und in der Zeit des Wiederaufbaus wurde der Weltspartag gefeiert, um die Bevölkerung auf die Vorteile des Sparens hinzuweisen. So erschien in der „Murtaler Zeitung“ 1953 ein Artikel, der erklärte, dass der Sparkassenbericht ein Spiegelbild der lokalen Wirtschaft sei. Der Weltspartag sollte die Menschen daran erinnern, dass auch kleine Beiträge zum Sparen von Bedeutung sind. Zudem gab es Initiativen in Schulen, bei denen Kinder lernen sollten, finanziell verantwortungsbewusst zu handeln, oft in Zusammenarbeit mit lokalen Sparkassen.
Aktuelle Entwicklungen im Sparverhalten
Eine aktuelle Studie von Erste Bank und Sparkassen zeigt, dass die Steirerinnen und Steirer monatlich im Durchschnitt 331 Euro sparen. Die Mehrheit der Befragten plant ihr Budget sorgfältig, und nur 1 % gibt an, keine Finanzplanung vorzunehmen. Das Sparbuch bleibt mit 75 % die beliebteste Form des Geldsparens, doch es gibt einen Trend zu einer größeren Diversifizierung, wobei auch Wertpapiere, Lebensversicherungen sowie Gold und Edelmetalle an Bedeutung gewinnen.
Die Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die ständige Anpassung des Sparverhaltens zeigen, dass der Weltspartag auch heute noch eine bedeutende Rolle im Bewusstsein der Bevölkerung spielt. In Anbetracht der sich ständig ändernden wirtschaftlichen Landschaft bleibt es abzuwarten, wie sich die Bedeutung des Sparens weiter entwickeln wird, wie www.meinbezirk.at berichtet.