Die Steiermark erlebt derzeit eine bemerkenswerte Wendung in der Ernährungslandschaft: Hülsenfrüchte erobern nicht nur die heimischen Küchen, sondern gewinnen auch zunehmend an Bedeutung als pflanzliche Proteinquellen. Ob Bohnen, Linsen oder Edamame – diese gesunden Zutaten sind mittlerweile mehr als nur Beilagen. Sie bieten viele gesundheitliche Vorteile, die immer mehr Menschen ansprechen.
Maria Pein, die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Steiermark, merkt an, dass das steigende Interesse an nachhaltig erzeugten, pflanzlichen Proteinquellen unübersehbar ist. Doch trotz dieser wachsenden Nachfrage bleibt das Angebot von lokal angebauten Hülsenfrüchten hinter den Erwartungen zurück, da laut einer Marktanalyse 68 Prozent der angebotenen Produkte aus dem Ausland stammen. Um diese Lücke zu schließen, ist es wichtig, dass Bäuerinnen und Bauern die nötigen Rahmenbedingungen erhalten, um ihre Anbauflächen zu erweitern.
Produzenten setzen erfolgreich auf Soja
In der Region nehmen mutige Landwirte wie Denise und Matthias Janisch die Herausforderung an und bauen Edamame an, ein aufstrebendes Produkt, das frisch oder eingelegt als Snack verkauft wird. Darüber hinaus produzieren Christina und Christoph Knittelfelder regionalen Tofu auf ihrem Hof. „Die Nachfrage nach heimischen Tofu-Produkten wächst schnell“, sagt Christoph und bekräftigt damit die Notwendigkeit, lokale Alternativen zu schaffen.
Wissenschaftler bestätigen zudem die gesundheitlichen Vorteile von Hülsenfrüchten. Sandra Holasek, eine Ernährungswissenschaftlerin an der Med Uni Graz, empfiehlt, mindestens dreimal in der Woche Hülsenfrüchte zu konsumieren. Sie sind reich an Eiweißen und Ballaststoffen, die das Sättigungsgefühl regulieren und die Darmgesundheit fördern. „Ohne Hülsenfrüchte können Übergewicht und Heißhungerattacken zurückkehren“, erklärt Holasek.
Vielseitigkeit in der Küche
Die Flexibilität von Hülsenfrüchten ist unbestreitbar. Spitzenkoch Philipp Pirstinger hebt hervor, dass man mit ihnen erstaunliche Gerichte kreieren kann. Ob in Eintöpfen, Salaten oder als Suppen – die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Besonders schonend bereitet man Hülsenfrüchte im Dampfgarer zu, wodurch ihre Nährstoffe optimal erhalten bleiben.
Für alle Feinschmecker hat der Küchenchef ein Rezept für „Steirer Chili sin Carne“ parat, das nicht nur lecker, sondern auch gesund ist. Die Füllung aus Sojagranulat, Käferbohnen und frischem Gemüse wird mit Gewürzen verfeinert und kann leicht und köstlich zubereitet werden. Ein kleiner Tipp: Ein Stück Zartbitterschokolade rundet das Gericht geschmacklich perfekt ab.
Die Beliebtheit von Hülsenfrüchten hat das Potenzial, die regionale Landwirtschaft nachhaltig zu verändern und neue wirtschaftliche Möglichkeiten für örtliche Produzenten zu schaffen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.