
Im Zentrum einer aufsehenerregenden Spionageaffäre steht der ehemalige BVT-Mitarbeiter Egisto Ott, der sich in einem Prozess wegen Amtsmissbrauchs und anderer Delikte verantworten muss. Seit 2017 läuft gegen ihn ein Ermittlungsverfahren, das schwerwiegende Vorwürfe beinhaltet, darunter die Weitergabe geheimer Informationen an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB. Laut Anklage soll Ott eng mit dem ehemaligen FPÖ-Politiker Hans-Jörg Jenewein zusammengearbeitet haben. Jenewein wird beschuldigt, von Ott Informationen über vertrauliche Treffen und die Zusammensetzung der "Soko Tape" erhalten zu haben, eine Einheit zur Aufklärung strafrechtlicher Vorwürfe. Dabei handelt es sich um geheime Daten, die unter anderem Namen und Informationen über Teilnehmende an Treffen europäischer Nachrichtendienste umfassen, wie Kleine Zeitung berichtete.
Die Vorwürfe wurden von Jenewein vehement zurückgewiesen. Er beschrieb seine Beziehung zu Ott als „losen Kontakt“ und betonte, dass er niemals gewusst habe, dass Ott oder dessen Umfeld mit dem russischen Geheimdienst in Verbindung stehen könnten. Für die heimlich gesammelten Informationen, die Ott an Jenewein weitergegeben haben soll, gab es laut Jeneweins Anwälten keine finanziellen Transaktionen. Diese seien ihm anonym auf einem USB-Stick zugespielt worden. Zudem verwies Jenewein darauf, dass während einer Hausdurchsuchung keine belastenden Materialien gefunden wurden. Lediglich ein Schlagring, der ihm gehörte, wurde aus dem Nachlass seines Vaters sichergestellt. Auch Munitionsreste stammten von einem Schießstand, und Äußerungen über ein T-Shirt mit Hitlers Konterfei seien als „sarkastisch“ gemeint gewesen, so die SN.at berichtenden Anwälte.
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