Ein dramatischer Vorfall in Wien-Landstraße, der am 11. Februar begann, zieht nun weitreichende Folgen nach sich. Ein 35-jähriger, in Georgien zugelassener Arzt steht unter Verdacht, eine 58-Jährige während einer Schönheitsoperation in seiner Wohnung schwer verletzt zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen schwerer Körperverletzung, nachdem die Patientin nach dem Eingriff Atembeschwerden entwickelte und in einen zunächst lebensbedrohlichen Zustand fiel, der eine Notoperation erforderte. Das Wiener Landesgericht hat die Untersuchungshaft für den Arzt nun um vier Wochen verlängert, aufgrund von Tatbegehungs- und Fluchtgefahr, wie Gerichtssprecher Christoph Zonsics-Kral bestätigte.
Der Verdächtige, der in seiner Heimat als plastischer Chirurg praktisch tätig ist, konnte anscheinend keine gültige Zulassung für seine Behandlungen in Österreich vorlegen. Er hatte sich wiederholt über eine Online-Vermietungsplattform in seiner Wohnung in der Wassergasse eingerichtet und dort die Schönheitsoperationen durchgeführt. Bei der Hausdurchsuchung fanden die Ermittler medizinisches Equipment sowie Preislisten für verschiedene Eingriffe, darunter auch Lidstraffungen und Facelifting. Ob die vorgelegten Papiere, die seine Qualifikation als Arzt belegen sollen, echt sind, ist Gegenstand der Ermittlungen. Bislang hat der Arzt keine Stellungnahme zu den Vorwürfen abgegeben, seit seiner Festnahme schweigt er, während das Landeskriminalamt weiterhin nach weiteren potenziellen Opfern sucht. Informationen dazu können unter den Telefonnummern 01/31310/62800 bzw. -62122 gemeldet werden, wie ORF berichten.
Untersuchungen und Folgen
Die Verletzungen der Patientin und der mögliche unseriöse Umgang des Arztes bei den Eingriffen werfen ernsthafte Fragen auf. Ein medizinisches Gutachten zur Klärung der Vorwürfe wird derzeit in Auftrag gegeben. Die Suche nach weiteren Geschädigten läuft auf Hochtouren. Das Landeskriminalamt hat bereits einen Appell an die Bevölkerung gerichtet, um zusätzliche Hinweise zu sammeln. Die Schwere des Vorfalls und die Risiken, die mit nicht lizenzierten Schönheitsoperationen verbunden sind, verdeutlichen die Wichtigkeit einer gründlichen Untersuchungen durch die zuständigen Behörden. Wie Kurier berichtet, bleiben die kommenden Wochen entscheidend für den weiteren Verlauf der Ermittlungen.
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