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In Österreich leiden rund 90.000 Menschen an Schizophrenie, einer komplexen psychischen Erkrankung, die häufig im jungen Erwachsenenalter auftritt. Die Symptome reichen von Wahnvorstellungen über Halluzinationen bis hin zu Verfolgungsängsten, was die Realität der Betroffenen stark verzerrt. Laut dem Wiener Pharmaunternehmen Lundbeck kann der unregelmäßige Einsatz von Medikamenten zu erheblichen Rückfällen führen, da viele Patienten die notwendige Einsicht in ihre Erkrankung nicht haben und daher oft ihre Medikamente nicht einnehmen. Prim. Dr. Georg Psota, Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien, erklärt, dass insbesondere Depotpräparate eine Lösung bieten könnten. „Diese entlasten die Patienten, da sie die tägliche Entscheidung über die Medikamenteneinnahme vermeiden“, betont er in einem Bericht von 5min.at.
Depot-Antipsychotika ermöglichen eine konstante Wirkstoffabgabe über einen längeren Zeitraum, was die Therapieadhärenz verbessert. Eine neueste Therapieoption ist ein langwirksames Depot-Antipsychotikum, das seit ungefähr einem Jahr verfügbar ist. Diese innovative Formulierung ermöglicht eine schnelle und stabile Freisetzung des Wirkstoffs Risperidon über vier Wochen. Dr. Thomas Aubel von den Kliniken Essen-Mitte hebt hervor, dass ohne eine initiale orale Gabe therapeutische Wirkstoffkonzentrationen innerhalb von nur zwei Stunden nach der Injektion erreicht werden. Solche Depotpräparate könnten nicht nur die Compliance der Patienten erhöhen, sondern auch das Risiko von Rezidiven und Hospitalisierungen deutlich senken, wie im Ärzteblatt berichtet.
Vorteile von Depotpräparaten
Die Depot-Antipsychotika verbessern die Lebensqualität der Patienten erheblich, da sie die Autonomie steigern. Zudem entfallen die häufigen Arztbesuche und Kontrollen der Medikamenteneinnahme. Laut Dr. Simon Kurzhals sind diese Präparate besonders vorteilhaft für Patienten, die nach einer Akutbehandlung in die ambulante Versorgung wechseln, da sie die medikamentöse Stabilität aufrechterhalten. In der PRISMA-3-Studie zeigten sich bereits nach acht Tagen signifikante Verbesserungen der Symptome unter Risperidon ISM®. Auch die Verträglichkeit dieser neuen Therapieoption erweist sich als vorteilhaft, mit weniger stark ausgeprägten Nebenwirkungen als bei herkömmlichen oralen Therapien. Dies könnte für viele Patienten einen entscheidenden Schritt in Richtung einer besseren Lebensqualität darstellen.
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