Sanierung nach Brand: Rossbacher muss strenge Umweltauflagen erfüllen!

Sanierung nach Brand: Rossbacher muss strenge Umweltauflagen erfüllen!

Nußdorf-Debant, Österreich - Am 8. Juli 2025 ruft ein Großbrand im Abfallwirtschaftszentrum der Firma Rossbacher in Nußdorf-Debant zahlreiche Fragen in der Bevölkerung hervor. Laut Dolomitenstadt besorgten sich Anwohner und Bio-Landwirtschaften um die Qualität ihrer Produkte, nachdem Berichte über schwelende und stinkende Stellen im Areal aufgetaucht sind. Oskar Januschke, der Leiter der städtischen Umweltabteilung, versichert jedoch, dass das Grundwasser kontinuierlich getestet werde und bisher keine besonderen Gefahren für die Bevölkerung festgestellt wurden.

Ein Gutachten einer Münchner Spezialfirma hat Boden, Wasser und Luft untersucht und für unbedenklich befunden. Anwohner äußern jedoch Zweifel, insbesondere in Bezug auf den Brandgeruch und Rußspuren auf Pflanzen. Das Verständnis der Bevölkerung wird weiter belastet durch die Notwendigkeit eines verpflichtenden Mess- und Überwachungsprogramms, das unter fachlicher Aufsicht installiert werden muss.

Sanierungskonzept und Maßnahmen

In Reaktion auf die Situation hat Tirol ein umfassendes Sanierungskonzept für die betroffene Anlage vorgeschrieben. Dieses umfasst Maßnahmen zur Wiederherstellung des durch das Feuer beschädigten Bereichs sowie die zügige Räumung des Areals. Ein Entsorgungskonzept für Abfälle, die nicht zeitnah entsorgbar sind, muss bis Mitte Juli vorgelegt werden. Des Weiteren wird gefordert, dass ein Mess- und Überwachungsprogramm zur Sicherung der Grundwasserqualität ebenfalls bis zu diesem Zeitpunkt erstellt wird.

Zusätzlich sind Maßnahmen zur Erstellung eines Untersuchungsprogramms für den festen Untergrund bis Ende Juli vorgesehen. Alle Untersuchungen müssen von fachlich geeigneten Personen begleitet und dokumentiert werden. Firmenchef Franz Rossbacher gibt an, dass die Umsetzung dieser Punkte bereits in Arbeit sei.

Überwachung des Grundwassers in Deutschland

Die Situation in Nußdorf-Debant könnte in einen breiteren Kontext der Grundwasserüberwachung eingeordnet werden. In Deutschland sind, gemäß Informationen des Umweltbundesamtes, 7.715 Messstellen eingerichtet, um den mengenmäßigen Zustand des Grundwassers zu überprüfen. Diese Messstellen spielen eine wesentliche Rolle in der chemischen Überwachung, wofür 7.869 Messstellen genutzt werden.

Diese Überwachungsmaßnahmen stehen im Einklang mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die die Mitgliedstaaten verpflichtet, Messnetze zur Überwachung des Grundwassers einzurichten. Laut Bundesumweltministerium müssen alle Bewertungsergebnisse alle sechs Jahre an die EU-Kommission berichtet werden. Die gesammelten Daten dienen unter anderem auch der Berichterstattung nach der EU-Nitratrichtlinie.

Die angespannte Lage in Nußdorf-Debant verdeutlicht die Notwendigkeit effektiver Überwachungs- und Sanierungsmaßnahmen im Bereich des Grundwassers. Es bleibt abzuwarten, wie die nächsten Schritte in diesem komplexen Fall vonstattengehen und inwiefern die vorgelegten Maßnahmen der Bevölkerung Vertrauen zurückgeben können.

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OrtNußdorf-Debant, Österreich
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