Zell am See

Zwangsversteigerung am Pass Thurn: Schatten über Luxus-Chalet-Projekt

Luxus-Chalet am Pass Thurn in der Schusslinie: Zwangsversteigerung und finanzielle Turbulenzen ziehen dunkle Wolken über das umstrittene Projekt – was steckt wirklich dahinter?

In den letzten Wochen hat das Bauprojekt am Pass Thurn, das ursprünglich großen Glanz versprach, erneut für Aufregung gesorgt. Nachdem das Luxus-Chalet-Projekt, das sich in einem sensiblen Naturgebiet befindet, bereits als eines von „Österreichs 9 Betonschätzen“ bezeichnet wurde, gibt es nun ernsthafte finanzielle Probleme, die die Realisierung gefährden könnten.

Am 21. Oktober wird am Bezirksgericht Zell am See die Zwangsversteigerung eines unbauten Grundstücks von etwa 600 Quadratmetern im Projektgebiet erwartet. Dieses Grundstück sollte ursprünglich einen Teil des Chalet-Projekts darstellen, ist aber für einen Beherbergungsgroßbetrieb gewidmet. Die betroffene Firma ist WST, deren Miteigentümer Michael Staininger eng mit den Entwicklungen am Pass Thurn verbunden ist. Staininger wurde bis 2023 als Geschäftsführer der "Kitzbüheler Alps Projekt GmbH" genannt und hat gemeinsam mit seinem Vater das Projekt ins Leben gerufen.

Finanzielle Probleme im Vordergrund

Der Raumordnungssprecher der Grünen, Simon Heilig-Hofbauer, äußert Bedenken bezüglich der anstehenden Versteigerung und stellt in einer Pressemitteilung fest: „Wenn bei kolportierten Gesamtkosten von 180 Millionen die Firma eines Projektbetreibers keine 400.000 Euro mehr zahlen kann, scheint finanziell Feuer am Dach zu sein.“ Diese Einschätzung spiegelt sich in der Sorge wider, dass die Region in ein weiteres „Geisterdorf“ verwandelt werden könnte. Heilig-Hofbauer bezieht sich dabei auf negative Erfahrungen, insbesondere das Chaletdorf in Rauris.

Kurze Werbeeinblendung

Die Grünen haben daraufhin im Landtag weitere Informationen zu den baurechtlichen und raumordnerischen Angelegenheiten eingefordert. Ein zentrales Anliegen ist die Klärung der rechtlichen Situation, da die Baubescheide für ein Drittel der rund 20 vorgesehenen Grundstücke anscheinend bereits verjährt sind. Auch die gewerberechtlichen Bewilligungen stehen demnach zur Diskussion. „Man hat den Eindruck, dass es finanzielle Probleme gibt“, so Heilig-Hofbauer weiter, während der Baufortschritt als gering eingeschätzt wird.

Es gibt auch bereits frühere Hinweise auf Schwierigkeiten: 2020 hatte die Projektgesellschaft eine Bankgarantie über 676.000 Euro nicht erbringen können, was dazu führte, dass das Land den Bau stoppte und die Garantie einforderte. Trotz dieser Rückschläge wurde zuletzt von einer Übergabe der ersten Chalets Ende 2024 und einer Eröffnung des damit verbundenen Hotelbetriebs im Jahr 2025 gesprochen.

Wie die Entwicklungen am Pass Thurn weitergehen werden, bleibt abzuwarten. Die anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten und rechtlichen Fragestellungen werfen jedoch ernsthafte Fragen bezüglich der Zukunft des Projekts auf. Weitere Informationen zu den aktuellen Entwicklungen finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.sn.at.


Details zur Meldung
Quelle
sn.at

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"