In Salzburg stehen die „Community Nurses“ vor einer unsicheren Zukunft. Innerhalb von zwei Monaten könnte das auf drei Jahre befristete EU-Projekt, das bisher zahlreiche Menschen unterstützt hat, seine Arbeit einstellen. Die zuständige Landesregierung hat bekanntgegeben, dass sie die Finanzierungslücke, die durch ausbleibende EU-Mittel entsteht, nicht ausgleichen wird. Alexander Stangassinger, Bürgermeister von Hallein, ist alarmiert. Er berichtete, dass für Hallein bis dato 658.000 Euro benötigt wurden, um das Projekt aufrechtzuerhalten. Die aktuelle Mitteilung, dass die Mittel auf nur noch 328.000 Euro gekürzt werden, stellt einen massiven Rückschritt dar und könnte gravierende Folgen für die Versorgung der Bürger haben.
Die erschütternde Nachricht über die Kürzungen hat bereits die Community Nurses des Diakoniewerkes erreicht. Ursula Arnsteiner, eine der betroffenen Fachkräfte, äußerte ihr Bedauern: „Das ist natürlich extrem schade. Nicht nur für mich persönlich, sondern auch für die ganze Gemeinde, für alle Bürger und für die ganzen Leute, die ich betreue.“ Es herrscht große Verunsicherung, insbesondere bei den Klientinnen und Klienten, die auf die Unterstützung angewiesen sind. Viele fragen sich, wie sie ohne diese Hilfe weiterhin zurechtkommen sollen.
Reaktionen und Perspektiven
Soziallandesrat Christian Pewny von der FPÖ versuchte, die Situation in einem positiveren Licht zu sehen. Er hob hervor, dass trotz der schwierigen finanziellen Lage ein Teil der Finanzierung aufrechterhalten werden kann und bezeichnete die Fortführung als einen Erfolg. „Ich sehe es als positiven Schritt, dass trotz der Herausforderungen eines Sparbudgets die „Community Nurse“ Projekte weiterhin bestehen bleiben“, erklärte er optimistisch.
Die Ungleichheit in der finanziellen Unterstützung erregt jedoch auch andere Stimmen. Michael König, Geschäftsführer des Diakoniewerks, forderte mehr Mittel: „Wir brauchen in der Sozialwirtschaft dringend Innovationen und eine solide finanzielle Basis, um diese wichtigen Projekte nicht nur fortzuführen, sondern auch auszubauen.“ Seiner Ansicht nach ist es entscheidend, dass die gesellschaftlichen Bedürfnisse im Bereich der sozialen Dienste höher priorisiert werden.
In Hallein steht ein Treffen zwischen der Stadtgemeinde und dem Diakoniewerk auf dem Programm, um zu erörtern, wie das Projekt weiterhin realisiert werden kann. Aktuell sind dort zehn Community Nurses aktiv, und die Verhandlungen könnten über die Zukunft dieser wichtigen Dienstleistungen entscheiden. Der Druck auf die Kommunalpolitiker wächst, da die Bürger eine klare Antwort auf ihre Befürchtungen wünschen.
Die bevorstehenden Gespräche werden entscheidend dafür sein, ob die „Community Nurses“ weiterhin ihre wertvolle Arbeit leisten können, oder ob die Unterstützung für viele in der Region bald enden könnte. Mehr Informationen zu dieser Thematik sind in einem ausführlichen Bericht auf salzburg.orf.at zu finden.