Revolution in der Bauwelt: Neue digitale Épds für nachhaltige Planung!

Revolution in der Bauwelt: Neue digitale Épds für nachhaltige Planung!

Berlin, Deutschland - Die Werkbank IT GmbH und der Bauinformationsdienstleister Heinze haben eine neue Ära in der digitalen Nachhaltigkeitsbewertung eingeleitet. Ab sofort steht im cockpit.planner ein umfassender Produktkatalog mit geprüften Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) von 43 Bauprodukteherstellern zur Verfügung. Diese Entwicklung stellt einen bedeutenden Schritt für Architekten und Planer dar, die dadurch durchgängig Gebäude-Ökobilanzen erstellen können, beginnend mit zertifizierten, herstellerneutralen Daten aus der EPEA Generic Materialdatenbank. Die Lösung erlaubt es, nahtlos zur präzisen Lebenszyklusanalysen (LCA) mit echten Herstellerproduktdaten in späteren Planungsphasen überzugehen.

Das System ermöglicht den Nutzern des cockpit.planner, generische Materialdaten im Verlauf des Projekts per Mausklick durch spezifische Herstellerdaten zu ersetzen, was sogar direkt aus CAD-Software wie ArchiCAD und Revit möglich ist. Diese Kooperation zwischen Werkbank IT und Heinze wurde auf dem Klimafestival für die Bauwende im November 2024 in Berlin besiegelt und stellt die Integration von umweltrelevanten Datensätzen in den Mittelpunkt der Planung.

Umwelt-Produktdeklarationen und ihre Bedeutung

Die Bedeutung von Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Diese basieren auf Ökobilanzmethoden nach ISO 14040/44, ISO 14025 und EN 15804 und bieten eine einheitliche, faktenbasierte Informationsgrundlage zur Bewertung der Produkte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit. Insbesondere in der Baubranche sind EPDs oft Voraussetzung für öffentliche Ausschreibungen und spielen eine zentrale Rolle bei der Nachhaltigkeitszertifizierung von Gebäuden. Die Erstellung von EPDs erfolgt sowohl eigenständig als auch mit Unterstützung des Fraunhofer IBP, das mit seiner Expertise in der Ökobilanzierung entscheidend zur Qualität dieser Deklarationen beiträgt.

Aufgrund des zunehmenden Bedarfs an verlässlichen Informationen zu Umweltauswirkungen von Produkten – welcher durch Herausforderungen wie Klimawandel und Ressourcenverknappung bedingt ist – wenden sich Unternehmen in allen Branchen an EPDs. Diese Informationen sind nicht nur für die Bauindustrie relevant, sondern finden Anwendung in diversen Bereichen von Lebensmitteln bis hin zu Transportmitteln. Die ECO Platform, ein Netzwerk, das die Vereinheitlichung verschiedener EPD-Programme fördert, spielt eine wichtige Rolle und umfasst bedeutende Programmhalter wie das Institut Umwelt und Bauen e.V. (IBU) und das Internationale EPD® System.

Der Prozess der Ökobilanzierung

Die Ökobilanzierung ist ein iterativer Prozess, der mehrere Phasen umfasst. Zu Beginn steht die Definition von Ziel und Untersuchungsrahmen, gefolgt von der Sachbilanz, in der relevante In- und Outputflüsse über den gesamten Lebensweg eines Produktes quantifiziert werden. In der Wirkungsabschätzung werden diese Sachbilanzen ausgewertet und die potenziellen Umweltwirkungen betrachtet. Die abschließende Auswertung und Interpretation ermöglicht es, fundierte Entscheidungen zu treffen und Verbesserungen zu identifizieren.

Ein solcher iterativer Ansatz fördert die kontinuierliche Optimierung und den Vergleich verschiedener Produktvarianten zur Verbesserung der Ökobilanz. Besonders wichtig ist es, dass alle Berechnungen den Anforderungen gängiger Nachhaltigkeitszertifikate entsprechen. Die Integration von Herstellerdaten und generischer Materialinformation unterscheidet sich in den verschiedenen Phasen der geplanten Ökobilanzierung erheblich, erlaubt aber eine flexible Anpassung und präzisere Datenverwendung im Laufe des Planungsprozesses.

Mit der neuartigen Lösung im cockpit.planner haben Architekten und Planer einen direkten Zugang zu den geprüften Nachhaltigkeitsdaten führender Hersteller wie Linzmeier, FOAMGLAS und RHEINZINK. Diese Daten stehen für registrierte Nutzer kostenlos zur Verfügung und werden kontinuierlich erweitert, um eine transparente und nachhaltige Bauweise zu fördern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von EPDs und eine fundierte Ökobilanzierung nicht nur den Herausforderungen der heutigen Zeit begegnen, sondern auch das Planen und Bauen umweltbewusster und ressourcenschonender gestalten.

Mehr Informationen finden Sie in den Artikeln von ÖkoNews, Fraunhofer IBP und FFE.

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OrtBerlin, Deutschland
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