Revolution in der Lust: Neues Sextoy ermutigt Frauen zur Selbstbefriedigung!

Sanja Zündorf entwickelt ein innovatives Sextoy zur Enttabuisierung weiblicher Masturbation und fördert sexuelle Selbstbestimmung.
Sanja Zündorf entwickelt ein innovatives Sextoy zur Enttabuisierung weiblicher Masturbation und fördert sexuelle Selbstbestimmung. (Symbolbild/DNAT)

Revolution in der Lust: Neues Sextoy ermutigt Frauen zur Selbstbefriedigung!

Zürich, Schweiz - Die Enttabuisierung weiblicher Masturbation hat in den letzten Jahren an Fahrt aufgenommen. Eine zentrale Figur in diesem Prozess ist Sanja Zündorf, die mit ihrem innovativen Sextoy „Come Around“ einen bedeutenden Beitrag zur Diskussion um weibliche Sexualität leistet. Zündorf hat diesen Masturbationssattel entwickelt, um Frauen zu ermutigen, ihre Sexualität selbstbewusst zu erleben und ihre eigenen Bedürfnisse zu erkunden. Der Sattel stützt sich auf moderne wissenschaftliche Erkenntnisse und entfernt sich von der traditionellen, oft männlich geprägten Sichtweise auf Sexualität. Der Erfolg des Produkts zeigt sich auf der Plattform entzückdichselbst.de, wo es regelmäßig ausverkauft ist – zu einem Preis von etwa 95 Euro. Die Popularität des Toys unterstreicht die wachsende Nachfrage nach alternativen und befreienden Ansätzen zur weiblichen Lust.

Zündorfs Engagement beginnt bereits 2019, als sie mit ihrer wissenschaftlichen Auseinandersetzung zur weiblichen Masturbation startete. Durch eine Umfrage fand sie heraus, dass rund 30 Prozent der befragten Frauen sich mithilfe eines Kissens selbst Lust verschaffen – eine Erkenntnis, die sie inspirierte, ihren Sattel zu kreieren. In ihrer Masterarbeit im Fach Integrated Design analysiert sie die Auswirkungen patriarchaler Strukturen auf das Sexualverhalten von Frauen und fordert eine Neubewertung von weiblicher Masturbation. Viele der herkömmlichen Sextoys stellen die weibliche Sexualität durch die männliche Perspektive dar, was Zündorf kritisch hinterfragt. Sie zählt auf Unterstützung durch namhafte Marken wie Amorelie und Femtasy, die die Entwicklung neuer Masturbationstoys fördern.

Gesellschaftliche Tabus und die weibliche Sexualität

Trotz der Fortschritte bei der Enttabuisierung gibt es tief verwurzelte gesellschaftliche Vorurteile und Muster, die das Verständnis von weiblicher Sexualität beeinflussen. In Gesprächen, wie einem aktuellen Diskurs unter fünf Personen in Zürich, wird deutlich, dass viele Frauen ihre Sexualität oft an den Bedürfnissen und Erwartungen ihrer Partner orientieren. Dies wird beispielsweise von Sandra Konrad in ihrem Buch „Das beherrschte Geschlecht“ thematisiert, wo sie die sexuelle Selbstbestimmung von Frauen sowie deren Herausforderungen kritisch beleuchtet. Dabei wird auch auf den „Terror des Ja“ hingewiesen, der Frauen dazu bringt, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse häufig zu ignorieren.

Die Studierenden des Gesprächskreises bekräftigen, dass viele Frauen nicht gut über ihren eigenen Körper und ihre Lust informiert sind. Solche Diskussionsrunden zeigen die Notwendigkeit, über Sexualität offener zu sprechen und das Wissen über das weibliche Erregungssystem zu erweitern. Daniel Haag-Wackernagel, ein Biologe, kritisiert, dass in Schulbüchern und der allgemeinen Gesellschaft oft nicht genug über die weibliche Sexualität aufgeklärt wird. Obwohl die sexuelle Revolution der 1960er und 1970er Jahre einige formale Freiheiten brachte, haben sich in vielen Köpfen wenig Änderungen ergeben, was die Wahrnehmung von Sexualität betrifft.

Ein neues Zeitalter der Sexualität?

Die Teilnehmer der Diskussion erkennen die Relevanz dieser Themen und wie gesellschaftliche Schönheitsideale sowie Werbung das Selbstbild von Frauen prägen. Trotzdem gibt es akute Hoffnungen auf Veränderung. Es wird darauf hingewiesen, dass Frauen mehr lernen sollten, ihre eigenen Wünsche zu erkennen und auszudrücken, ohne Angst vor Scham oder Bestrafung zu haben. In Anbetracht dieser Dynamiken ist Zündorfs Arbeit und ihr „Come Around“-Sattel nicht nur eine Innovation im Bereich der Sexualität, sondern auch ein Teil eines größere Welle, die für eine verbesserte Selbstbestimmung und ein besseres Verständnis von weiblicher Lust kämpft. Wie oe24, Femstories und SRF belegen, bleibt das Thema weibliche Sexualität ein zentrales Feld der sozialen Debatte und Entwicklung.

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OrtZürich, Schweiz
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