Rätsel um den Untergang der Luxusjacht Bayesian in Sizilien!

Rätsel um den Untergang der Luxusjacht Bayesian in Sizilien!
Termini Imerese, Italien - Der Untergang der Luxusjacht „Bayesian“ am 18. August 2024 vor den Liparischen Inseln bleibt ein tragisches Rätsel. Der britische Milliardär Myke Lynch, seine 18-jährige Tochter Hannah, zwei Ehepaare sowie der Bordkoch kamen bei dem Vorfall ums Leben. Insgesamt waren zwölf Gäste und zehn Crewmitglieder an Bord, als das Unglück geschah.
Officer Michele Maltese von der Küstenwache Westsiziliens berichtet, dass der Rumpf der „Bayesian“ unverletzt und lediglich verschmutzt ist. Die Aufbauten des Schiffes weisen jedoch Schäden auf, die wahrscheinlich durch das Sinken verursacht wurden. Besonders bemerkenswert ist, dass trotz der Verschlossenheit der Luke und des unversehrten Rumpfes, Experten klären müssen, wie die 72 Meter lange Jacht innerhalb weniger Minuten sinken konnte.
Vorbereitungen für die Untersuchungen
Maltese deutet darauf hin, dass mögliche Ursachen für das schnelle Sinken Sabotage, technisches und menschliches Versagen oder eine Kombination davon sein könnten. Am kommenden Montag wird die „Bayesian“ in den Hafen von Termini Imerese gebracht, wo eingehende Untersuchungen beginnen. Ermittler vermuten, dass menschliches Versagen während eines heftigen Gewitters in der Nähe eine Rolle spielte. Es wird erwartet, dass eine Dekontaminierung des Schiffs notwendig ist, bevor Gutachter jeden Detail des Inneren analysieren können.
Die ersten Berichte über den Vorfall heben hervor, dass der Anker um 21:24 Uhr bei ruhigem Wetter und schwachem Wind gefallen war. Doch die Wetterbedingungen verschlechterten sich dramatisch: Um 03:00 Uhr näherte sich ein Gewitter, dessen Gefährlichkeit um 03:30 Uhr offensichtlich wurde. In nur 15 Sekunden kenterte die „Bayesian“ um 90° nach Steuerbord, während ein Crewmitglied über Bord geschleudert wurde.
Schnelle Reaktion und Rettungsaktion
Die Besatzung versuchte verzweifelt, sich zu retten, nachdem Wasser über die Steuerbordreling eindrang. Um 04:22 Uhr wurde die Evakuierung angeordnet, und die Rettungsinsel freigesetzt. Allein um 04:45 Uhr sank die Jacht. Ein anderes Schiff, die „Sir Robert Baden Powell“, erkannte die Notsignale und konnte einige Überlebende retten.
Die Wetterberichte hatten bis dahin stabile Winde zwischen 3-4 und eine Sturmwarnung für die Nacht angekündigt. Plötzliche Windzunahmen bis zu 41 Knoten wurden vor dem Unglück gemessen, was auf eine Superzelle als Ursache für die extremen Wetterbedingungen hindeutet. Untersuchungen zeigen, dass der Mast eine entscheidende Rolle im Kentern spielte.
Die Stabilitätsanalyse ergab, dass der Stabilitätswinkel von nur 70,6° nicht ausreichte, um das Schiff bei den auftretenden Windverhältnissen stabil zu halten. Laut dem Chefinspektor für Seeunfälle, Andrew Moll, war der extreme Wind ausreichend, um die Yacht kentern zu lassen.
Relevanz für Maritime Sicherheitsstandards
Die International Maritime Organization (IMO) hat sich seit ihrer Gründung 1948 mit der Sicherheit auf See beschäftigt und Globale Vorschriften entwickelt, die auch für Schiffsneubauten und den Betrieb von Jachten wie der „Bayesian“ von Bedeutung sind. Regelwerke wie der SOLAS-Kodex und das MARPOL-Übereinkommen zielen darauf ab, Unfälle und Umweltverschmutzungen zu verhindern.
Die Auswertung der Vorfälle rund um die „Bayesian“ könnte weitreichende Konsequenzen für die Sicherheitsstandards in der internationalen Schifffahrt haben. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Sicherheitsuntersuchung noch nicht abgeschlossen, und weitere Informationen werden in den kommenden Wochen erwartet.
Details | |
---|---|
Ort | Termini Imerese, Italien |
Quellen |