EU-Kommission plant radikales Ende der russischen Gasimporte bis 2028!
EU-Kommission plant radikales Ende der russischen Gasimporte bis 2028!
Vienna, Österreich - Die EU-Kommission hat einen weitreichenden Plan vorgelegt, um die vollständigen Importe von russischem Gas bis zum Jahr 2028 zu stoppen. Diese Initiative, die als Reaktion auf den anhaltenden russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine konzipiert ist, sieht vor, ab dem 1. Januar 2026 kein neues russisches Gas mehr zu importieren und bestehende Verträge schrittweise zu beenden, mit einem endgültigen Verbot für langfristige Verträge ab 1. Januar 2028. Der Vorschlag stammt von Energiekommissar Dan Jørgensen, der die Gasimporte aus Russland als Sicherheitsbedrohung bezeichnete. Laut einem Bericht von Vienna.at beliefen sich die Gasimporte aus Russland im Jahr 2024 auf 15,6 Milliarden Euro, was etwa 19 % aller Gaslieferungen in die EU ausmachten.
Die Kommission erwartet, dass der Import von US-amerikanischem Gas, der im gleichen Jahr 19,1 Milliarden Euro erreichte, eine der Alternativen zur Reduzierung der Abhängigkeit von Russland darstellt. Der geplante Importstopp wird in zwei Phasen eingeführt: Kurzfristige Verträge sollen bereits ab dem 17. Juni 2026 auslaufen. Um den Vorschlag umzusetzen, müssen die EU-Länder und das EU-Parlament über die Einzelheiten verhandeln, wobei mindestens 15 der 27 EU-Staaten zustimmen müssen, die zusammen 65 % der EU-Bevölkerung repräsentieren.
Reaktionen und Herausforderungen
Im Kontext dieser Entwicklungen haben einige Mitgliedsstaaten wie Ungarn und die Slowakei berechtigte Bedenken geäußert und lehnen eine gemeinsame Erklärung zur Energieversorgungssicherheit ab. Österreich hingegen unterstützt die Idee des Importverbots, fordert jedoch ausreichende Flexibilität für zukünftige Optionen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Unternehmen Sefe, einem ehemaligen Teil von Gazprom Germania, das immer noch Flüssiggas aus Russland importiert und von den neuen Maßnahmen betroffen sein könnte. Sefe importierte 2024 sechsmal so viel LNG wie im Vorjahr.
Die EU-Kommission beruft ihre Pläne auf Analysen, die zeigen, dass die verbleibenden Gasressourcen ohne Risiken für die Versorgungssicherheit abgebaut werden können. Zusätzlich wurde eine Sicherheitsklausel vorgesehen, die es ermöglicht, die Einfuhrverbote bei plötzlichen Entwicklungen auszusetzen.
Einsparpotential und alternative Energiequellen
Im Rahmen eines Zehn-Punkte-Plans der Internationalen Energieagentur (IEA) wird auch auf das Einsparpotential bei den Gasimporten hingewiesen. Geschätzt könnte der jährliche Gasimport der EU aus Russland bis Ende 2026 von 155 Milliarden auf 77 Milliarden Kubikmeter verringert werden, was einer Reduzierung um fast die Hälfte entspricht. Größte Einsparungen könnten durch den Import von alternativen Gasquellen wie Aserbaidschan und Norwegen erzielt werden. Weitere Einsparungen wären möglich, wenn bestehende Verträge nicht verlängert werden.
Zusätzlich wird empfohlen, die Nutzung von Bio- und Kernenergie auszubauen. Verbraucher könnten durch geringere Heizungsanpassungen, wie z.B. das Herunterdrehen des Heizungs-Thermostats um nur ein Grad Celsius, den Gasbedarf um etwa 10 Milliarden Kubikmeter pro Jahr senken. Diese Maßnahmen und der Ausbau von Gasspeichern sind entscheidend, um saisonalen Nachfrageschwankungen und unerwarteten Ereignissen auszuweichen. Insbesondere Länder wie Deutschland, die zu 49 % von russischem Gas abhängig sind, stehen vor erheblichen Herausforderungen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die EU vor einer schwierigen, aber notwendigen Umstellung steht, um ihre Energieversorgung langfristig sicherer und nachhaltiger zu gestalten. Die Entwicklungen der nächsten Monate und Jahre werden entscheidend sein, um die Abhängigkeit von russischem Gas signifikant zu reduzieren.
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Ort | Vienna, Österreich |
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