Natascha Gangl gewinnt Bachmannpreis 2025: Ein Text gegen das Vergessen
Natascha Gangl gewinnt Bachmannpreis 2025: Ein Text gegen das Vergessen
Klagenfurt, Österreich - In Klagenfurt wurde am 29. Juni 2025 der renommierte Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Die österreichische Autorin Natascha Gangl konnte sich in einem Wettbewerb mit 13 Mitbewerberinnen und Mitbewerbern durchsetzen. Mit ihrem berührenden Text „DA STA“ (Der Stein) setzte sie sich nicht nur gegen starke Konkurrenz durch, sondern überzeugte auch die Jury, bestehend aus namhaften Literaturkritikern und -liebhabern, sowie das Publikum.
Der Preis, der mit 25.000 Euro dotiert ist, wurde während der 49. Tage der deutschsprachigen Literatur überreicht. Bürgermeister Christian Scheider und Kulturreferent Franz Petritz übergaben die Auszeichnung an Gangl und würdigten ihre inspirierenden Texte. Der Landeshauptmann Peter Kaiser betonte die Bedeutung der Literatur, besonders in Krisenzeiten, und bezeichnete den Wettbewerb als die „Champions League der Literatur“.
Thema des Siegertextes
Natascha Gangls preisgekrönter Text behandelt ein NS-Verbrechen, das gegen Ende des Zweiten Weltkriegs nahe der slowenischen Grenze stattfand. Die Jury lobte die sprachliche Präzision und die dichte Atmosphäre des Textes. Jurorin Brigitte Schwens-Harrant bezeichnete „DA STA“ als „unfassbar präzise gestaltet“. Gangl thematisiert in ihrem Werk Fragen des Erinnerns und Vergessens rund um einen Gedenkstein für erschossene Juden. Der Text ist teilweise in Gedichtform verfasst und enthält sowohl Dialekt-Passagen als auch Naturbeobachtungen.
Die 39-jährige Autorin, geboren 1986 in Bad Radkersburg und heute wohnhaft in Wien und Südoststeiermark, hat bereits vielfältige Erfahrungen in der Literaturwelt gesammelt. Neben Prosa und Essays verfasst sie auch Sprechtexte und arbeitet im Musik-, Objekt- und Sprechtheater. Zudem hat sie zusammen mit der Band Rdeca Raketa ein neues Hörstück-Format mit dem Namen „Klangcomic“ entwickelt.
Weitere Auszeichnungen
Zusätzlich zum Hauptpreis erhielt Natascha Gangl auch den BKS-Bank-Publikumspreis in Höhe von 7.000 Euro, was ihren Erfolg an diesem Abend weiter unterstreicht. Weitere Auszeichnungen in diesem Jahr gingen an Boris Schumatsky, der den Deutschlandfunk-Preis für einen Text über die Unmöglichkeit der Rückkehr nach Moskau erhielt, Nora Osagiobare, die den Kelag-Preis gewann, und Almut Tina Schmidt, die mit dem 3sat-Preis für ihre Geschichte über Frauen in unglücklichen Beziehungen ausgezeichnet wurde. Tara Meister, eine weitere talentierte Autorin, erhielt ein Festival-Schreiber-Stipendium des Carinthischen Sommers.
Die Veranstaltung, die jährlich Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dem deutschsprachigen Raum versammelt, bleibt ein bedeutendes Forum für literarische Talente. Gangls Erfolg ist ein weiteres Beispiel für die Relevanz der zeitgenössischen Literatur und deren Fähigkeit, wichtige gesellschaftliche Themen anzusprechen.
Für weiterführende Details zu diesen Auszeichnungen und der Preisverleihung, siehe die Berichte von 5min, tagesschau und Tagesspiegel.
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Ort | Klagenfurt, Österreich |
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