Papst Leo XIV. fordert Frieden: Unsere Menschlichkeit steht auf dem Spiel!
Papst Leo XIV. fordert Frieden: Unsere Menschlichkeit steht auf dem Spiel!
L’Aquila, Italien - In einer eindringlichen Videobotschaft hat Papst Leo XIV. zur Beendigung von Hass und Gewalt aufgerufen. Anlässlich des 34. Benefizspiels Partita del Cuore, das in L’Aquila stattfand, erklärte er, dass „unsere Menschlichkeit auf dem Spiel steht“. Der Papst forderte einen Waffenstillstand und betonte, selbst in Zeiten von Bomben und Spaltung sei es möglich, einander zu begegnen. Diese Botschaft wird als Fortsetzung seiner Mahnung für Frieden und Versöhnung gesehen, die er seit seiner Wahl im Mai 2025 aktiv verfolgt. Vor vier Wochen hatte er bereits vor einer gefährlichen neuen Dimension moderner Kriege gewarnt und gesagt: „Wir dürfen uns nicht an den Krieg gewöhnen!“
In seiner Generalaudienz sprach er über die Konflikte in der Ukraine, im Iran sowie in Israel und Gaza und bezeichnete die dortige „Barbarei“ als beispiellos. Leo XIV. wies darauf hin, dass der Einsatz hochentwickelter Waffen die Menschheit bedrohe, und zitierte Papst Pius XII.: „Alles kann mit dem Krieg verloren sein.“ Diese eindringlichen Worte sind Teil seiner umfassenden Bestrebungen, sich für Dialog und Gewaltverzicht einzusetzen.
Der Aufruf zum Frieden
Beim ersten Sonntagsgebet, das Leo XIV. auf dem Petersplatz abhielt, rief er vor Zehntausenden von Menschen laut: „Nie wieder Krieg!“ Die klare Forderung nach dauerhaftem Frieden in der Ukraine, einem Waffenstillstand im Gazastreifen sowie der Freilassung aller israelischen Geiseln war ein zentrales Thema in seiner Botschaft. Nicht zu vergessen ist der jüngste Waffenstillstand zwischen Indien und Pakistan, den der Papst positiv hervorhob. Diese Auftritte verdeutlichen sein Engagement für den Frieden und den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen.
Die Brisanz seiner Aussagen kann nicht übersehen werden, insbesondere in einer Zeit, in der Konflikte häufig auch religiöse Dimensionen aufweisen. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sind religiöse Bürgerkriege, die von 3 % aller Konflikte im Jahr 1975 auf 55 % im Jahr 2015 angestiegen sind, ein ernstzunehmendes Phänomen. Diese Konflikte sind häufig durch hohe Gewaltintensität und eine verlängerte Dauer gekennzeichnet.
Religiöse Spannungen und deren Einfluss auf Konflikte
Ein Beispiel für die Instrumentalisierung von Religion in Konflikten ist der russische Angriff auf die Ukraine, den Patriarch Kirill der Russischen Orthodoxen Kirche als „heiligen Krieg“ rechtfertigt. Diese Spannungen zwischen orthodoxen Kirchen in Russland und der Ukraine sind tief verwurzelt und haben sich seit der Invasion weiter verschärft. Der Blick auf die Konfliktlandschaft zeigt, dass auch im Nahen Osten komplexe religiöse Dynamiken zur Eskalation beitragen können, wie der Terrorangriff auf Israel im Oktober 2023 durch die Hamas beweist.
Das Zusammenspiel von Religions- und Gewaltkonflikten ist komplex, oft mit ideologischen Rahmungen und der Legitimation von Gewalt durch religiöse Normen. Politik und religiöse Institutionen können eine bedeutende Rolle bei der Friedensförderung spielen, indem sie interreligiöse Initiativen unterstützen und eine differenzierte Analyse der Ursachen von Konflikten ermöglichen. Um die Instrumentalisierung von Religionen zur Gewalt zu verhindern, sind religiöse Aufklärung und die Förderung eines respektvollen Dialogs unerlässlich.
In Anbetracht all dieser Aspekte bleibt der Appell von Papst Leo XIV. aktueller denn je: Er wirbt unermüdlich für Frieden, Dialog und Versöhnung – Werte, die in der heutigen Welt mehr denn je benötigt werden.
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Ort | L’Aquila, Italien |
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