Karner fordert schärfere Messer-Kontrollen nach Gewaltexplosion in Wien!
Karner fordert schärfere Messer-Kontrollen nach Gewaltexplosion in Wien!
Reumannplatz, 1100 Wien, Österreich - Am 16. Juli 2025 forderte Innenminister Gerhard Karner verstärkte Maßnahmen gegen den Einsatz von Messern und Waffen in Österreich. Diese Forderung kommt im Kontext eines besorgniserregenden Messerangriffs, der sich am 16. Juni am Reumannplatz in Wien-Favoriten ereignete. Ein Mann wurde während eines Streits um Schulden in Höhe von 310 Euro verletzt. Die Polizei konnte fünf syrische Tatverdächtige identifizieren und ermittelt nun in dem Fall.
Karner betonte die Notwendigkeit einer fortlaufenden Bekämpfung von Jugendkriminalität und kündigte zudem ein geplantes österreichweites Messertrage-Verbotsgesetz an, das den Gebrauch bestimmter Messerarten im öffentlichen Raum verbieten soll. Im Zusammenhang mit diesem Vorfall wurde eine Waffenverbotszone in Favoriten eingerichtet, die sich positiv auf die Sicherheitslage ausgewirkt hat.
Sichere Zonen und Jugendkriminalität
Die Waffenverbotszone, die seit März 2024 besteht und eine Verlängerung bis Januar 2025 erfahren soll, umfasst zentrale Plätze wie die Fußgängerzone der Favoritenstraße sowie den Reumann- und Keplerplatz. Seit ihrer Einführung konnten bis Juni 2025 insgesamt 187 Waffen, darunter 131 Messer, sichergestellt werden. Zudem verzeichnete die Polizei im betroffenen Gebiet im April 2024 keine registrierten Kerndelikte wie schwere Körperverletzung oder Raub.
Dennoch ist der Anstieg der Jugendkriminalität besorgniserregend. Unter 14-Jährige, insbesondere mit Migrationshintergrund, sind stark betroffen. Laut dem Bundeskriminalamt ist die Zahl der syrischen Tatverdächtigen in dieser Altersgruppe seit 2020 auf das Siebenfache gestiegen. Insbesondere in Wien stieg die Zahl der unmündigen syrischen Tatverdächtigen von 187 im ersten Halbjahr 2024 auf 707 im gleichen Zeitraum 2025.
Ursachen und Präventionsansätze
Um den Ursachen dieser Entwicklung auf den Grund zu gehen, wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die sich auf unter 14-Jährige konzentrierte. Diese Studie stellte fest, dass viele befragte Straftäter einen Migrationshintergrund aufweisen und mehrere Täter in urbanen Gebieten für einen Großteil der Straftaten verantwortlich sind. So gab es beispielsweise einen Anstieg der angezeigten Straftaten von Jugendlichen in Österreich, wobei die Zahlen für die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen von 4.800 auf knapp 10.000 anstiegen und die 14- bis 18-Jährigen von 24.800 auf 34.000.
Ein bedeutender Teil des Ansatzes zur Bekämpfung von Jugendkriminalität ist das Präventionsprogramm „UNDER18“ des Bundeskriminalamts. Es zielt darauf ab, die individuellen Entwicklungschancen junger Menschen zu stärken und ihre gesellschaftliche Sicherheit zu fördern. Seit dem Schuljahr 2018/19 sind 450 Präventionsbedienstete an Schulen im Einsatz und bieten Programme zu Themen wie Gewaltprävention und digitale Medienkompetenz an.
Die Herausforderung liegt nicht nur in der Strafverfolgung, sondern auch in der Vermittlung von Werten und dem Schaffen von Perspektiven für Jugendliche. Hierbei sollen neue Programme, wie Gewaltpräventions-Workshops und ein „Werte-Coaching“-Programm, helfen, die Jugendlichen stärker in die Gesellschaft zu integrieren und ihnen sinnvolle Freizeitgestaltungen zu bieten.
Insgesamt zeigt sich, dass der Kampf gegen Jugendkriminalität in Österreich komplex ist und ein gemeinschaftliches Vorgehen erfordert. Karner betonte in seiner Stellungnahme die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Polizei, Schulen und Gemeinden, um eine positive Entwicklung der Jugendlichen zu gewährleisten. Das Thema bleibt auch weiterhin im Fokus der Sicherheits- und Integrationspolitik.
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Ort | Reumannplatz, 1100 Wien, Österreich |
Quellen |
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