
Der Österreichische Rundfunk (ORF) steht vor einem massiven Sparprogramm, das die zukünftige Finanzlage entscheidend beeinflussen wird. Die ÖVP hat sich in den Koalitionsverhandlungen entschieden gegen die geplante Erhöhung der Rundfunkgebühren ab 2027 positioniert. Anstelle des vorgesehenen Anstiegs von 15,30 Euro pro Haushaltsmitglied könnte der Beitrag unverändert bleiben, was dem ORF in den nächsten fünf Jahren mehr als 250 Millionen Euro entziehen würde. Dies würde bedeuten, dass der öffentlich-rechtliche Sender drastische Einschnitte bei Programmen und Personal vornehmen muss, wie exxpress.at berichtet.
Dringende Sparmaßnahmen
Ab 2025 plant der ORF, seine Ausgaben um 80 Millionen Euro zu senken, um den finanziellen Herausforderungen zu begegnen. Zu den strategischen Maßnahmen gehört eine drastische Neuausrichtung mit einem verstärkten Fokus auf digitale Formate und Eigenproduktionen. Ein neues Programm wird die österreichische Film- und Serienlandschaft um 50 Prozent erweitern, mit Premieren heimischer Produktionen jeden Montag im Hauptabendprogramm. Für Onlineinhalte sind 30 Millionen Euro eingeplant, um das neue Streaming-Angebot, ORF ON, weiter auszubauen. Ebenso wird der ORF KIDS-Kanal auf YouTube eingeführt, um die Kinderunterhaltung zu fördern, wie kosmo.at berichtet.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Reduzierung der sogenannten „Geisterhaushalte“. Diese Reformierung hat die Unsicherheit von über 180.000 betroffenen Haushalten verringert, was zur finanziellen Stabilität des ORF beiträgt. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleiben Risiken bei Zahlungsschwierigkeiten bestehen. Auch die Werbeeinnahmen des ORF sollen im Jahr 2025 stabil bleiben und helfen, den finanziellen Druck abzufedern. Doch die Herausforderungen bleiben groß, da ohne ausreichende Mittel essenzielle Projekte und Formate weiterhin gefährdet sind.
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