In Österreich steht die politische Landschaft vor großen Veränderungen: Der 65-jährige Christian Stocker wurde heute überraschend zum neuen Parteichef der ÖVP gewählt, nachdem Karl Nehammer aufgrund gescheiterter Koalitionsverhandlungen zurückgetreten war. Stocker, der übergangsweise die Geschäfte der Partei geführt hat, wird am 29. März während des 41. regulären Parteitags in der Arena Nova offiziell in sein Amt eingeführt. Während dieser Veranstaltung werden auch die Stellvertreter gewählt. Jedoch sieht sich Stocker, wie vienna.at berichtete, einem erheblichen Druck gegenüber, da Nehammers Traum von einer Dreierkoalition gescheitert ist. Nehammer war im Jahr 2022 mit 100 Prozent der Stimmen zum Parteichef gewählt worden; ein Ergebnis, das Stocker wahrscheinlich nicht erreichen wird.
Blaue Rekordjagd der FPÖ
Parallel dazu zeigt eine aktuelle Umfrage der Lazarsfeld Gesellschaft, dass die FPÖ unter Herbert Kickl in der Wählergunst weiter steigt und jetzt nahe der 40-Prozent-Marke kratzt. Mit 39 Prozent hat die Freiheitliche Partei ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Umfrage um drei Punkte gesteigert und liegt zehn Punkte über dem Resultat der Nationalratswahl im September. Diese Entwicklung steht im direkten Zusammenhang mit der schwankenden Unterstützung für die ÖVP. Laut freilich-magazin.com sind die aktuellen Umfragewerte der ÖVP, die nur noch 17 Prozent erreichen, besonders besorgniserregend für Stocker.
Das Scheitern der Ampelkoalition hat die ÖVP teuer zu stehen gekommen, sie verlor ganze neun Prozentpunkte im Vergleich zu den letzten Wahlen, während die SPÖ stagnierte und mit 19 Prozent einen historischen Tiefstand erreicht hat. Auch die Grünen und NEOS verharren bei lediglich 10 Prozent, sodass eine erneute Regierungsmehrheit im Nationalrat in weite Ferne rückt. Stocker steht daher unter erheblichem Druck, die Partei wieder auf Kurs zu bringen, da er sich einer Neuwahl – einem Albtraum für die VP – gegenübersehen könnte.
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