
In Österreich stehen die politischen Wellen hoch: Nach dem Rücktritt von Kanzler Karl Neuhammer am Samstag, der die gescheiterten Koalitionsverhandlungen zu verantworten hatte, nehmen die Gespräche zwischen Bundespräsident Alexander van der Bellen und dem FPÖ-Chef Herbert Kickl Fahrt auf. Während Van der Bellen Kickl die Möglichkeit anbietet, die neue Regierung zu führen, gerät die ÖVP unter ihrem neuen Parteichef Christian Stocker ins Hintertreffen. Der Druck ist enorm, denn die Türkis-Schwarzen können sich weder Neuwahlen noch ein weiteres Scheitern in den Verhandlungen leisten, wie oe24 berichtet.
Koalitionsverhandlungen unter Druck
Die FPÖ hat klar gemacht, dass sie der ÖVP bei den Koalitionsverhandlungen nicht mehr die Schlüsselpositionen überlassen will, die sie in der Vergangenheit hatte. Kickl zielt darauf ab, die ÖVP „Hemd und Hose auszuziehen“, was bedeutet, dass die ÖVP große Zugeständnisse machen muss. Im Gegenzug erwartet die ÖVP für die Unterstützung der FPÖ in der Koalition die Kontrolle über wichtige Ressorts wie Finanzen, Inneres und Justiz. Besonders Letzteres steht wegen laufender Ermittlungen im Fokus. Doch Stocker, der Anwalt aus Wiener Neustadt, hat keinen leichten Stand, da seine Verhandlungsposition schwach ist und große Differenzen zwischen den beiden Parteien anliegen, wie Yahoo vermeldet.
Obwohl die FPÖ und die ÖVP in der Wirtschafts- und Finanzpolitik weitgehend übereinstimmen, könnten sich bei Themen wie Migration, Sicherheit und insbesondere in ihrer EU-Position Spannungen ergeben. Es wird erwartet, dass die Verhandlungen etwa eine Stunde dauern und eine offizielle Erklärung von van der Bellen noch am Nachmittag folgen soll. Die weitere Entwicklung bleibt daher spannend und könnte entscheidende Auswirkungen auf die zukünftige politische Landschaft Österreichs haben.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung