Österreichs Industrie in der Krise: Strategiewechsel nötig für Zukunft!
Österreichs Industrie in der Krise: Strategiewechsel nötig für Zukunft!
Österreich - Am 3. Juli 2025 wurde der Startschuss für die rot-weiß-rote Industriestrategie der österreichischen Bundesregierung gegeben. Sigi Menz, Obmann der Bundessparte Industrie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), betont die Bedeutung einer koordinierten Industriepolitik in Zeiten des Wandels. Der Auftakt zur Strategie wird als ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich angesehen, insbesondere angesichts der Herausforderungen wie hohe Energiepreise, steigende Arbeitskosten und wachsende regulatorische Belastungen. Menz warnte vor einem schleichenden Verlust der Wettbewerbsfähigkeit, der als ernsthafte Bedrohung für die Industrie gilt.
Die heimische Industrie wird als Motor der österreichischen Wirtschaft bezeichnet, und es ist dringend erforderlich, Maßnahmen zur Stärkung ihrer Position zu ergreifen. Laut einer OGM-Umfrage äußern viele Menschen in Österreich Besorgnis über die aktuelle Entwicklung und sehen eine Deindustrialisierung als Risiko für den Wirtschaftsstandort. Menz stellte klar, dass die Industrie ein Zukunftsmodell sei und bessere Rahmenbedingungen für Wachstum notwendig sind, um eine gesunde Wirtschaft zu gewährleisten.
Die Kernpunkte der Industriestrategie
Die industriepolitische Strategie zielt darauf ab, kurzfristige Stabilisierung und langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten. Dazu gehören eine sichere Verfügbarkeit von Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen und wettbewerbsfähige Lohnstückkosten. Auch Investitionsanreize für den heimischen Standort sowie die Reduktion von Bürokratie sind wesentliche Bestandteile. Eine Bildungsoffensive, die bereits ab dem Kindergartenalter beginnt, wird ebenso gefordert.
Zusätzlich soll die technologische Kompetenzführerschaft in Schlüsseltechnologien ausgebaut werden. Zu diesen Schlüsseltechnologien zählen fortgeschrittene Produktionstechnologien, Materialwissenschaften, Technologien für die Energiewende, die Mobilitätswende sowie medizintechnische und weltraumtechnologische Entwicklungen.
Zur EU-Industriestrategie und weiterer Unterstützung
Im Kontext der europäischen Industriepolitik verabschiedete das Europäische Parlament im Juni 2025 den „Deal für eine saubere Industrie“. Die Abgeordneten betonen die Wichtigkeit einer starken, wettbewerbsfähigen europäischen Industrie im Kampf gegen den Klimawandel. Dies umfasst den Austausch neuer Finanzierungsinstrumente zur Förderung von Investitionen in saubere Technologien und die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, um vor allem kleinen Unternehmen den Zugang zu erleichtern. Der Abbau von Bürokratie und der erleichterte Zugang zu Fördermitteln stehen dabei im Fokus.
Die EU-Kommission hatte bereits im Mai 2021 eine aktualisierte Industriestrategie veröffentlicht, um die Resilienz der europäischen Wirtschaft zu stärken und den Übergang zu einer nachhaltigeren, digitalen Wirtschaft zu beschleunigen. Ziel ist es, den Binnenmarkt zu stabilisieren und strategische Abhängigkeiten zu mindern, insbesondere in sensiblen Bereichen wie der Halbleitertechnologie.
Gesamt betrachtet wird deutlich, dass sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene ein umfassendes Verständnis für die Herausforderungen und Chancen in der Industrieentwicklung gefordert ist. Es bedarf eines breiten Konsenses und der Einbindung aller Sozialpartner, um die Standortbedingungen für die Industrie nachhaltig zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Für Österreich ist es entscheidend, rasch klare Maßnahmen zu implementieren, um gegen die Risiken einer Deindustrialisierung entgegenzuwirken und die Industrie als Zukunftsmodell zu etablieren.
Weitere Informationen finden Sie unter Wirtschaftskammer Österreich, Europäisches Parlament und Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft.
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