In Urfahr-Umgebung sorgt vandalistisches Graffiti von Jugendlichen für Aufregung. Jüngste Vorfälle, darunter das Besprühen öffentlicher Gebäude mit Fußball-Sprüchen, zeigen, dass jugendlicher Übermut oft hinter solchen Taten steckt. Vor der diesjährigen Halloweennacht gestellt, haben sich die überführten Jugendlichen bei der örtlichen Pfarre und der Polizei gemeldet und zeigen offenbar Reue. Dennoch bleibt der finanzielle Schaden erheblich.
Bürgermeister Johann Plakolm von Walding hat bereits früher ähnliche Vandalismusfälle erlebt. In einem Facebook-Post schilderte er seine persönlichen Erfahrungen mit zwei Sprayern, die er zusammen mit ihren Eltern zu einem klärenden Gespräch einlud. Plakolm bot den Eltern an, die Jugendlichen durch soziale Dienste für ihren Schaden Wiedergutmachung leisten zu lassen. Er war jedoch enttäuscht, als diese alternative Lösung als übertrieben betrachtet und abgelehnt wurde.
Ein gesamtgesellschaftliches Problem?
Staunend über die Reaktion eines Vaters, der lediglich um die Rechnung bat, stellt Plakolm fest, dass hier ein tiefer liegendes gesellschaftliches Problem offenbar wird. Der Bürgermeister sieht in solchen Vorfällen nicht nur Einzelfälle, sondern eine allgemeine Entwicklung, die besorgniserregend ist.
In Linz tobt indes eine Art „Sprayerkrieg“ zwischen den Fanlagern der Fußballclubs LASK Linz und Blau-Weiß Linz. Diese Rivalität hinterlässt auch ihre Spuren in den umliegenden Gemeinden, wie etwa in Gallneukirchen, wo die neue Gusenbrücke mit Sprüchen verunstaltet wurde. Bürgermeister Sepp Wall-Strasser zeigt sich erleichtert, dass es aktuell ruhiger ist, was er teils auf die Aktivitäten der „Sozialen Initiative“ zurückführt, die mit Jugendlichen an der Gestaltung öffentlicher Räume arbeitet.
Thomas Wolfesberger, Bürgermeister von Bad Leonfelden, bestätigte, dass die Vandalismusgefahr vor ein bis zwei Jahren gravierender war. Auch hier mussten Gebäude gereinigt werden, nachdem sie besprüht worden waren. Neuen Graffiti-Vorfällen wie jenem am Buswartehäuschen in der Linzerstraße wird jedoch aktiv entgegengetreten.
Die Ängste der Gemeinden sind verständlich, denn trotz einzelner Erfolge in der Prävention bleibt der Vandalismus ein hartnäckiges Problem, das nach kontinuierlicher Anstrengung verlangt. Von Gesprächen mit betroffenen Familien bis zur Einbindung von sozialen Projekten – die Gemeindeverwaltungen versuchen, Ansätze zu finden, um ein weiteres Ausbreiten dieser Form des Vandalismus zu verhindern.
Diese Diskussionen und Bemühungen stehen im Kontext einer größeren Debatte über Verantwortung und Erziehung in der Gesellschaft. Wie Bürgermeister Plakolm anmerkt, müssen Eltern und Jugendliche wieder lernen, Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen und die Konsequenzen zu akzeptieren. Ob die aktuelle Vandalismus-Welle tatsächlich eine kurzzeitige Erscheinung ist oder eine ernsthafte Herausforderung darstellt, wird sich in Zukunft zeigen müssen. Weitere Informationen zu dieser Thematik finden sich in einem ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at.