Die Trauer um verstorbene Angehörige ist ein ernster und oft schmerzhafter Prozess, der die Menschen in ganz unterschiedlichen Formen berührt. Dies zeigt sich deutlich in den Oberösterreichischen Landespflege- und Betreuungszentren (LPBZ), wo viele Menschen mit psychosozialem Unterstützungsbedarf leben. Wenn ein Bewohner verstirbt, können die emotionalen Reaktionen stark variieren, und es ist entscheidend, dass die Betroffenen in einer liebevollen Umgebung Halt finden. Die LPBZ haben sich darauf spezialisiert, den Bewohnern in solchen Zeiten Unterstützung anzubieten.
In einem LPBZ ist es üblich, dass die Mitarbeiter und anderen Bewohner den Trauernden auf verschiedene Arten zur Seite stehen. Die Geschäftsführerin der LPBZ, Anna Maria Dieplinger, hebt hervor, dass die Trauer Teil des Lebens in diesen Gemeinschaften ist: „Abschiednehmen und Trauern sind in den LPBZ Teil des Lebens wie anderswo auch. Unsere Mitarbeiter haben ein feines Sensorium dafür, wie sich jemand rund um den Tod eines nahe stehenden Mitbewohners fühlt.“ Je länger und intensiver die Bewohner einander gekannt haben, desto tiefer ist in der Regel auch die Trauer, was oft viele Gespräche und Trost durch die Betreuer notwendig macht.
Rituale der Trauerbewältigung
Nachdem ein Bewohner verstorben ist, findet in der Hauskapelle eine Andacht statt, zu der sowohl Mitbewohner als auch Mitarbeiter eingeladen werden. Wenn es Angehörige gibt, sind auch diese herzlich willkommen. Beatrix Mitterhauser, stellvertretende Leiterin des psychosozialen Dienstes, erläutert: „Ist das Begräbnis im ursprünglichen Heimatort des Verstorbenen, nehmen die engsten Bezugspersonen gemeinsam mit einem Mitarbeiter daran teil, sofern es ihre psychische Verfassung erlaubt.“ Zudem gibt es jährlich einen Gedenkgottesdienst um Allerheiligen für alle im vergangenen Jahr verstorbenen Bewohner.
Um den Verstorbenen zu gedenken, wird in jedem LPBZ ein Erinnerungsbild aufgestellt, und es werden Gedenkfeiern gehalten. Auch die Nutzung von Erinnerungsbüchern, in denen die verstorbenen Bewohner beschrieben werden, ist ein Teil des Gedenkens. Residents haben zudem die Möglichkeit, Gespräche mit dem Facharzt des Hauses zu führen, um über ihren Verlust zu reden und so ihre Trauer besser zu verarbeiten.
Gemeinschaft als Stütze
Ein bedeutender Vorteil in den LPBZ ist die Gemeinschaft, die die Isolation vieler psychisch Erkrankter lindert. Die Mitarbeiter stehen den Bewohnern jederzeit zur Verfügung, sodass niemand alleine ist. „Der Vorteil der Gemeinschaft in einem LPBZ ist, dass immer jemand da ist, wenn jemand gebraucht wird“, erklärt die Geschäftsführerin Dieplinger. Diese enge Unterstützung kann dazu beitragen, Krisen zu bewältigen und hilft den Bewohnern, ihre Trauer zu verarbeiten, die sonst schwerer zu bewältigen wäre. Der Zusammenhalt und die Hilfe durch andere können die emotionale Last erleichtern und das Trauern in einem sicheren Rahmen ermöglichen.
In diesen schwierigen Zeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, für die Betroffenen da zu sein und sie auf ihrem Weg durch die Trauer zu begleiten. Ihre Erfahrungen und die Möglichkeiten, die ihnen geboten werden, sind entscheidend, um den Schmerz eines Verlustes zu lindern.