Steyr-Land

34. Gedenkfeier in Steyr: Erinnerung an die Opfer des Novemberpogroms

In Steyr wurde beim 86. Jahrestag des Novemberpogroms eine bewegende Gedenkfeier abgehalten, wo Prominente die vergessenen Schicksale der jüdischen Opfer in den Mittelpunkt stellten!

Am 7. November 2024 fand eine bedeutende Gedenkfeier am Jüdischen Friedhof in Steyr statt. Anlässlich des 86. Jahrestages des Novemberpogroms, das 1938 einen dunklen Teil der Geschichte darstellt, versammelten sich viele Menschen, um der Opfer zu gedenken. Die Erinnerung an diese tragischen Ereignisse ist wichtig, um das Erbe der jüdischen Gemeinschaft in Steyr zu bewahren.

Die Feier wurde von Karl Ramsmaier, dem Vorsitzenden des Mauthausen Komitees, geleitet. Er begrüßte zahlreiche prominente Gäste, darunter die Nationalrätin Mag.a Katrin Auer, Bundesrat Mag. Bernhard Ruf, und den Bürgermeister Ing. Markus Vogl. Auch Vertreter der Kirchen waren anwesend, was die Bedeutung dieser Veranstaltung unterstreicht. Musikalisch gestaltet wurde das Event vom Chor „Ad hoc“ unter der Leitung von Siegfried Humenberger.

Erinnerung an die Opfer

In seiner Ansprache wies Ramsmaier darauf hin, dass Antisemitismus auch heute noch in verschiedenen Gesellschaftsschichten präsent ist. Er betonte, dass das Gedenken an die Opfer des Novemberpogroms und des Holocaust ein aktiver Widerstand gegen das Vergessen ist. „Die Nazis wollten die jüdische Bevölkerung komplett aus der Geschichte auslöschen“, so Ramsmaier.

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Besonders eindrucksvoll war es, als die Teilnehmer nach der Kranzniederlegung an einem Denkmal für die 86 ermordeten Steyrer Juden kleine Steine als Zeichen des Gedenkens niederlegten. Diese Ritual ist eine tief verwurzelte Tradition, die den Opfern Respekt zollt und zeigt, dass ihre Geschichten nicht in Vergessenheit geraten.

Die Gedenkrede hielt Dr. Helene Maimann, eine Wiener Historikerin, die über ihre eigene Familiengeschichte berichtete. Ihre Erzählung beleuchtete die Verfolgung ihrer Angehörigen durch das NS-Regime und die erschütternden Umstände, unter denen sie lebten. Die Historikerin äußerte ihre Besorgnis über den steigenden Antisemitismus in Österreich und Europa und forderte dazu auf, die Erinnerung an die Verfolgten wachzuhalten.

Nach dem offiziellen Teil der Feier gab es eine Diskussion im Museum Arbeitswelt, in der Dr. Maimann über ihr Buch „Der leuchtende Stern“ sprach. In einem persönlichen Rückblick erzählte sie von den beeindruckenden Lebensgeschichten ihrer Eltern, die in verschiedenen Bewegungen aktiv waren, darunter die Internationale Brigaden in Spanien und die Résistance. Die schwierigen Erlebnisse und die Kraft, die daraus erwuchs, schafften einen tiefen emotionalen Zusammenhang mit dem Publikum.

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Biografien der Gedenkten

Im Rahmen der Feier wurden auch die Geschichten von drei jüdischen Opfern aus Steyr vorgestellt: Margareta Uprimny, Bernhard Deutsch und Dr. Bela Szabo. Diese Biografien sind nicht nur persönliche Schicksale, sondern stehen symbolisch für das Leid, das viele Menschen erlitten haben.

Die Z tragische Geschichte der Margareta Uprimny, die mit ihren Kindern in ein Konzentrationslager deportiert wurde, verdeutlicht die Schrecken jener Zeit. Der Verlust von Familienangehörigen und die Zerschlagung ihrer Existenz sind ein Teil dieser dunklen Vergangenheit. Dagegen steht die Überlebensgeschichte von ihrem Sohn, der nach dem Finale des Zweiten Weltkrieges nach Steyr zurückkehrte.

Bernhard Deutsch, ein Bürstenmacher aus Steyr, erlebte in der Pogromnacht die Verhaftung zusammen mit seinen Töchtern. Seine Tragödie wird durch die Deportation und das Schicksal des Großteils seiner Familie in den Folgejahren unterstrichen. Von den Deportierten in seinem Transport überlebten nur wenige.

Dr. Bela Szabo, ein ungarischer Rechtsanwalt, wurde während eines Todesmarsches erschossen. Sein Leben und die Umstände seines Todes sind ein weiteres Beispiel für die Brutalität, die vielen jüdischen Menschen widerfuhr. Die Würdigung dieser Schicksale hat eine tiefere Bedeutung – sie erinnert uns an die Fragilität des Lebens und die Wichtigkeit von Erinnerung.

Das Gedenken an diese Ereignisse ist nicht nur für die Überlebenden und deren Nachkommen wichtig, sondern für die gesamte Gesellschaft. Es ist ein wegweisender Schritt zur Bekämpfung von Antisemitismus und einem klaren Zeichen, dass solche Gräueltaten niemals wieder geschehen dürfen. Mehr Informationen und Einzelheiten zur Gedenkfeier und den zugrundeliegenden Themen sind auf www.meinbezirk.at zu finden.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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