Im Werk von Flyer E-Bikes in Huttwil BE zeichnet sich eine düstere Wende ab: Die Mehrheit der 170 Mitarbeitenden steht vor der Entlassung. Diese Maßnahme ist eine Reaktion auf die wachsenden Herausforderungen, die die Branche zurzeit zu bewältigen hat. Sinkende Verkaufszahlen setzen dem E-Bike-Hersteller stark zu, was auch durch die Eigentümerin, die Zweirad-Einkaufsgenossenschaft (ZEG), bestätigt wird. Laut ihrem Bericht leiden praktisch alle Unternehmen in der Branche unter einem Rückgang der Nachfrage, was sich direkt auf die Produktionsstätte in Huttwil auswirkt.
Wie aus Informationen von «bike-x.de» hervorgeht, wird ein Konsultationsverfahren eingeleitet, um den Entlassungsprozess zu begleiten. Dies wird erforderlich, wenn die Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze eine festgelegte Grenze überschreitet. In der Regel soll eine solche Konsultation dazu dienen, die möglichen Auswirkungen auf die Mitarbeitenden zu besprechen und ihnen Unterstützung anzubieten.
Produktion verlagert sich ins Ausland
Im Rahmen der Neuausrichtung plant die ZEG, die Produktion künftig außerhalb der Schweiz fortzuführen. Dies bedeutet letztlich eine drastische Reduzierung der administrativen Tätigkeiten bei Flyer. Die Geschäftsführung hat bereits angekündigt, die betroffenen Angestellten im Rahmen eines Sozialplans unterstützen zu wollen.
Derzeit wird berichtet, dass es insgesamt etwa 155 geplante Entlassungen geben könnte, basierend auf internen Quellen. Trotz dieser Schocknachricht weigert sich die Unternehmensgruppe, detaillierte Informationen zur Situation preiszugeben. So blieb die Stimme von Flyer selbst in dieser kritischen Phase leider unhörbar, da auf Anfragen sowohl von Pressevertretern als auch lokalen Institutionen keine Antworten gegeben werden konnten. Die ZEG verweist auf eine nicht mehr in Betrieb befindliche Adresse von Flyer.
Die Berner Direktion für Wirtschaft, Energie und Umwelt hat bereits Kenntnis von diesen Veränderungen erlangt und einen Vertreter entsandt, um die Information mit den Betroffenen zu teilen. Eine Informationsveranstaltung für die Angestellten fand am Mittwoch bereits statt. Trotz des Fallenstellens der Fragen bezüglich der genauen Anzahl der entlassenen Mitarbeitenden gab ein Sprecher an, dass er aus rechtlichen Gründen keine weiteren Details dazu bereitstellen dürfe.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf die Arbeitslandschaft in Huttwil und die E-Bike-Branche insgesamt auswirken wird, doch die plötzlichen Änderungen werfen schon jetzt Schatten auf einen der größten Hersteller in der Schweiz, der lange Zeit ein Vorreiter im E-Bike-Segment war.
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