In der jüngsten Sitzung des Stadtrats von St. Ingbert haben die Fraktionen der Unabhängigen und der Linken ihre Bedenken zum geplanten Campus Süd geäußert. Dieses Vorhaben betrifft das Areal des ehemaligen Neumann-Geländes, das mit großen Erwartungen verbunden ist. Der Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen, Peter Richter, erklärte, dass seine Fraktion sich während der Abstimmung über den Bebauungsplan enthalten hat. Als Hauptgrund nannte er unzureichende Informationen, die während der Sitzung zur Verfügung standen.
Richter kritisierte, dass Professor Michael Backes, der Gründungsdirektor des Cispa Forschungszentrums, auf spezifische Fragen zu den geplanten Gebäuden und der künftigen Anzahl der Arbeitsplätze nicht ausreichend eingehen konnte. Laut seiner Aussage sei das Projekt vom Bund finanziert, was eine Offenlegung der Planungselemente erschwere. Richter wies darauf hin, dass trotz der Unsicherheiten von etwa 1000 Arbeitsplätzen ausgegangen werde. Konkrete Zahlen zur Größe der Bebauung wurden jedoch nicht genannt. Diese Unklarheiten führten zu einer gewissen Frustration, da die gestellten Fragen im Ratsgremium offenbar nicht zufriedenstellend beantwortet wurden.
Kritik an mangelnder Transparenz
Die Unabhängigen und die Linke zeigen sich besorgt über die fehlenden Informationen und die allgemeine Transparenz des Projekts. Insbesondere die unklare Größe des geplanten Gebäudekomplexes bleibt ein zentrales Anliegen, das die Parteien nicht unkommentiert lassen wollen. Richter betonte, dass eine detaillierte und präzise Auskunft von Bedeutung sei, um den Stadträten und den Bürgern Sicherheit zu geben. Das Fehlen von klaren Fakten könnte sich negativ auf die Akzeptanz des Projekts in der Bevölkerung auswirken.
In weiteren Diskussionen stellte Richter deutlich, dass der mangelnde Informationsfluss und die ausweichenden Antworten der Verantwortlichen nicht mit den Bedürfnissen und Erwartungen der Stadtvertreter sowie der Öffentlichkeit in Einklang stehen. „Wir brauchen klare Daten und eine Übersicht über die zukünftige Entwicklung, um fundierte Entscheidungen treffen zu können“, so Richter weiter.
Diese Entwicklungen werfen Fragen über die langfristige Planungsstrategie für den Campus Süd auf und verdeutlichen die Herausforderungen, denen die Stadt St. Ingbert bei der Umsetzung ihrer Projekte gegenübersteht. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf die kritischen Stimmen reagieren werden und ob mehr Klarheit in der nächsten Sitzung geschaffen werden kann.
Für weitere Informationen zu den jüngsten Entwicklungen im Stadtrat und dem geplanten Campus Süd verweisen wir auf die aktuelle Berichterstattung auf www.saarbruecker-zeitung.de.