In einem Leserbrief äußert Josef Hiesböck aus Arbing seine Meinung zur laufenden Strukturreform in der Diözese Linz, die insbesondere durch die Veränderungen in der katholischen Kirche geprägt ist. Er reagiert direkt auf einen vorherigen Leserbrief von Herrn Hahn und hinterfragt dessen kritische Sichtweise auf die Reformmaßnahmen. Hiesböck sieht den Reformprozess als notwendigen Schritt, um den veränderten Bedürfnissen der Gemeindemitglieder gerecht zu werden.
Er stellt klar, dass die Reform nicht als Mittel zur Bewältigung des Priestermangels zu betrachten ist. Vielmehr betont er, dass es auch darum gehe, Laien verstärkt in die Seelsorge einzubinden und somit eine effektive Struktur zu schaffen, die den verringerten personellen Ressourcen in der Kirche Rechnung trägt. Diese Sichtweise reflektiert eine größere Entwicklung in der katholischen Kirche, wo es zunehmend wichtig wird, auch die Stimmen und Fähigkeiten von Laien anzuerkennen und in kirchliche Aufgaben einzubeziehen.
Kritik an der Sichtweise des Lesers
Hiesböck nimmt den früheren Papst Benedikt XVI. in Schutz und wendet sich gegen die Vorstellung, dieser hätte einen direkten Einfluss auf die gegenwärtigen Probleme der Kirche gehabt. In seinen Augen sind die Herausforderungen, vor denen die Kirche steht, nicht allein auf seine Entscheidungen zurückzuführen, sondern das Ergebnis eines langfristigen Wandels, der bereits in den 1950er Jahren begonnen hat.
„Die Amtskirche reagiert mit der Reform klar auf die geänderten Ansprüche ihrer Mitglieder“, so Hiesböck. Er sieht die Strukturreform als eine Chance, die Kirche wieder näher an die Menschen zu bringen und den Glauben in der heutigen Zeit zeitgemäß zu leben. Die Zusammenlegungen von institutionellen Strukturen, um effizienter zu arbeiten, sind für ihn keine ungewöhnliche Maßnahme, sondern alltäglich in der Wirtschaft.
Als aktives Mitglied im Pfarrgemeinderat ist Hiesböck bemüht, den Reformprozess mitzugestalten und die positiven Aspekte dieser Veränderungen hervorzuheben. Er ist überzeugt davon, dass es auch in Zukunft ein lebendiges pfarrliches Leben geben wird, sofern die Gläubigen die neuen Angebote annehmen und den engagierten Laien für deren Einsatz Wertschätzung entgegenbringen. Allerdings sind Veränderungen in solchen traditionellen Strukturen oft mit Unsicherheiten und Skepsis verbunden.
„Wenn wir wollen, dass unsere Kultur und unsere Art zu leben auch zukünftig erhalten bleiben, sind wir gut beraten, unseren Teil zum Gelingen beizutragen“, schreibt Hiesböck abschließend. Der Weg der Reform ist ein Weg der Anpassung, der nicht ohne Herausforderungen ist, aber die Möglichkeit bietet, die Kirche an die Anforderungen der heutigen Zeit anzupassen. Der Leserbrief schließt mit einem Warnsignal: Laut Hiesböck würde ein Verschwinden des Christentums nicht nur den Alltag der Gläubigen, sondern unser aller Gesellschaft tiefgreifend beeinflussen.
Die Meinungen zu dieser Strukturreform sind vielschichtig und werden weiterhin für öffentliche Diskussionen sorgen. In diesem Zusammenhang laden wir alle Leser ein, ihre Perspektiven zu teilen und aktiv am Dialog über die Zukunft der Kirche teilzunehmen.
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