Am Samstag wurde das Mühlsteinmuseum Steinbrecherhaus in Perg feierlich eröffnet, nachdem es eine umfassende Modernisierung erfahren hat. An dieser Veranstaltung nahmen rund 120 Besucher sowie zahlreiche Ehrengäste teil. Das Projekt „Faszination Perger Mühlsteine“ hat dem Museum nicht nur einen neuen Anstrich gegeben, sondern auch ein Depot für die sichere Aufbewahrung von Steinen realisiert.
Perg hat eine lange Tradition in der Herstellung von Mühlsteinen, die aus einem speziellen Quarzsandstein gefertigt werden, der in der Region vorkommt. Diese Mühlsteine waren einst in ganz Mitteleuropa sehr gefragt, wurden jedoch im 20. Jahrhundert durch künstlich hergestellte Steine und neue Mahltechniken ersetzt.
Neu gestaltete Ausstellung
Das engagierte Team des Mühlsteinmuseums, geleitet von Obmann Harald Marschner, hat in Zusammenarbeit mit einem Beratungsbüro für Museen eine vollständige Umgestaltung des Museumskonzepts erreicht. Durch die Schaffung eines neuen Depots, das architektonisch gut in das bestehende Ensemble passt, können die wertvollen Exponate nun vor Wettereinflüssen geschützt aufbewahrt werden. Diese Neuerungen sind Teil des Projekts „Faszination Perger Mühlsteine“, das die historische Bedeutung der lokalen Steinmüllerei über 8.000 Jahre hinweg aufzeigt.
Das Museum bietet den Besuchern eine anschauliche Ausstellung über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Mühlsteinhauer sowie spezielle Informationen zu den Mühlsteinbrüchen in der Region. In einer originalen Arbeitshütte können Besucher die Herstellung und Bearbeitung der Mühlsteine nachvollziehen.
Interaktive Erlebnisse
Ein Highlight des Museums ist die funktionstüchtige Meisinger-Mühle, die den Mahlvorgang demonstriert. Des Weiteren sind im Freigelände weitere Mühlsteine aufgestellt, die oft als Sitzgelegenheiten während der beliebten Volksmusik-Abende genutzt werden. Für einen spannenden Lernaspekt sorgt auch eine neu konzipierte Rätselrallye sowie ein Audioguide, der die Besucher durch die Ausstellung führt. Zudem ist eine Besichtigung des nahegelegenen Scherer-Bruchs möglich, wo noch heute die Spuren der Mühlsteingewinnung sichtbar sind.
„Wir sind stolz darauf, ein kleines, aber feines Spezialmuseum zu sein, das die Faszination für die Perger Mühlsteine lebendig hält“, sagte Harald Marschner während der Eröffnung. Er bedankte sich bei den zahlreichen Unterstützern des Projekts und begrüßte prominente Gäste wie den Nationalrat und Leader-Obmann Nikolaus Prinz sowie den Bürgermeister und Landtagsabgeordneten Anton Froschauer. Die Veranstaltung wurde musikalisch von einer jungen Gruppe der Perger Stadtkapelle umrahmt.
Die Umsetzung des Projektes „Faszination Perger Mühlsteine“ wird durch die EU im Rahmen eines LEADER-Projekts gefördert. Für weiterführende Informationen über den Fortschritt und die Hintergründe können Interessierte den ausführlichen Bericht auf www.meinbezirk.at lesen.