LINZ. Aktuell begeistert das Linzer Schauspielhaus mit der Aufführung der „Trilogie der Sommerfrische“, einer humorvollen Neufassung des berühmten italienischen Komödienklassikers von Carlo Goldoni, bearbeitet von Bestseller-Autor und Dramatiker Franzobel. Diese Inszenierung lädt das Publikum zu einem unvergesslichen Abend voller Lachen und Verwirrung ein.
Das Stück nimmt die Zuschauer mit auf eine turbulente Reise, die bereits beim Aufbruch der Städter zu den Sommerferien beginnt. Die Frage, wer mit wem reist und wer wo wohnen soll, sorgt schon im Vorfeld für viel Chaos. Besonders spannend wird es bei der finanziellen Frage: Es wird deutlich, dass viele von den Protagonisten nur so tun, als hätten sie Geld. Der verschwenderische Orgoglio, gespielt von Jan Nikolaus Cerha, ist ein Paradebeispiel dafür. Er lebt über seine Verhältnisse und steht deshalb kurz vor der Pleite. Seine Schwester Stanza (Lorena Emmi Mayer) trägt ihren Teil zu den finanziellen Schwierigkeiten bei, denn für die Sommerfrische kann man schließlich nicht mit alten Kleidern anreisen.
Ein Spiel der Gefühle und Verwirrungen
Um das Geldproblem zu lösen, plant Orgoglio eine Zweckheirat mit Cittadella (Cecilia Pérez), die Tochter des scheinbar wohlhabenden Schriftstellers Fettuccine (Alexander Hetterle). Doch das Stück ist nicht nur geprägt von den finanziellen Sorgen; auch die Liebe mischt sich ein. Cittadella ist in Wirklichkeit in den ängstlichen Fifone (Markus Ransmayr) verliebt, der jedoch Stanza zugeschrieben wird. Dies sorgt für zusätzlichen Wirbel und Missverständnisse.
Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr Charaktere kommen ins Spiel. Der Schmarotzer Trampolino (Jakob Kajetan Hofbauer) möchte ebenfalls auf die Sommerreise mitgenommen werden, und die Verwirrungen nehmen kein Ende. Als die Gruppe schließlich in einer ländlichen Schenke ankommt, stellt sich heraus, dass Fettuccine eine wirklich reiche Schwester hat: Saltimbocco (Klaus Müller-Beck), die sich schnurstracks Trampolino angelt.
Um das Chaos perfekt zu machen, erfahren die Diener der vermeintlich Reichen, Zizza (Eva-Maria Aichner) und Speck (Sebastian Hufschmidt), von einer Revolution in Frankreich, die sie dazu bring, einen eigenen Aufstand zu proben. Zwischendurch sorgt der klatschhafte Cozzevongole (Alexander Julian Meile) für weitere Verwirrung, da seine gut gemeinten Ratschläge alles nur verschlimmern.
Das Ensemble der „Trilogie der Sommerfrische“ präsentiert sich in hochform und liefert eine beeindruckende Darbietung, die durch ein minimalistisches, aber ansprechendes Bühnenbild verstärkt wird. Die Charaktere scheinen wie Wartende an einer Haltestelle durch das Setting zu fahren, was die Komik der Inszenierung auf besondere Weise unterstreicht.
Insgesamt verspricht dieser Komödien-Abend im Linzer Schauspielhaus nicht nur bunte Verwirrungen und emotionale Turbulenzen, sondern erfüllt vor allem seinen Zweck: das Publikum köstlich zu unterhalten.