Die Kika/Leiner-Pleite hat weitreichende Folgen für die Beschäftigten, vor allem in Oberösterreich. Im Jahr 2023 wurden alle Leiner-Filialen geschlossen, während die Kika-Filialen in Ansfelden und im Linzer Stadtteil Urfahr noch bestehen. Die Schließungen führen dazu, dass etwa 140 Mitarbeiter in der Region direkt betroffen sind.
Wolfgang Gerstmayer, Geschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, hat den Beschäftigten geraten, ihre Arbeitsverträge nicht vorzeitig zu kündigen oder unangemessene Vereinbarungen zu unterzeichnen, die ihnen Nachteile einbringen könnten. „Es ist sehr wichtig, ein aufrechtes Dienstverhältnis zu behalten, damit der Insolvenzentgeltfonds die ausstehenden Löhne und Gehälter sichern kann“, erklärte Gerstmayer. Viele der betroffenen Mitarbeiter haben wahrscheinlich jahrelang bei Kika gearbeitet, und der Verlust des Arbeitsplatzes ist in Anbetracht der aktuellen Arbeitsmarktsituation, trotz gewisser Entspannung, äußerst besorgniserregend.
Hintergründe der Insolvenz
Die letzten zehn Jahre waren für Kika/Leiner von zahlreichen Schwierigkeiten geprägt. Das Unternehmen musste drei Eigentümerwechsel, eine Insolvenz und viele Filialschließungen einschließlich erheblichem Mitarbeiterabbau überstehen. Die Gründe für die jüngste Insolvenz sind vielfältig: von einem eigenen Insolvenzverfahren, über die Insolvenz der Signa-Gruppe, bis hin zu einer anhaltenden Rezession und steigenden Kosten nach der Übernahme. Diese Probleme haben nicht nur das Unternehmen selbst, sondern auch die Belegschaft stark belastet, mit landesweit etwa 1.400 Menschen, die um ihre Jobs fürchten müssen.
In dieser herausfordernden Zeit für die Mitarbeiter ist die Suche nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten besonders schwierig. Gerstmayer betonte, dass es gerade für langjährige Angestellte eine Herausforderung sein könnte, adäquate neue Arbeitsplätze zu finden, die ihren Erfahrungen und Qualifikationen gerecht werden. Im Hinblick auf die hohe Inflation der letzten Zeit ist die Sorge um die finanzielle Sicherheit besonders drängend.
Die Rolle des Insolvenzverwalters wird jetzt entscheidend sein, um zu klären, ob und wie es für die noch bestehenden Kika-Filialen weitergeht. Dies ist eine Situation, die viele Fragen aufwirft, auf die die betroffenen Mitarbeiter dringend Antworten benötigen. Mehr Details zu diesem Thema finden sich in einem ausführlichen Bericht auf ooe.orf.at.