Josef Pühringer, der ehemalige Landeshauptmann von Oberösterreich, feierte am Mittwoch sein 75. Lebensjahr. Von 1995 bis 2017 stand er an der Spitze des Landes und hat seitdem eine aktive Rolle im kirchlichen Bereich übernommen. Dieser besondere Anlass wurde mit einem festlichen Gottesdienst im Linzer Mariendom geehrt, den Bischof Manfred Scheuer leitete. Im Anschluss fand ein gemütliches Abendessen mit geladenen Gästen statt.
Das Engagement von Pühringer für die katholische Kirche zeigt sich besonders in seiner Rolle als Vorsitzender der „Initiative Pro Mariendom“, die sich für den Erhalt des Linzer Doms einsetzt. Zudem ist er seit 2017 Obmann der „Pro Oriente“-Sektion Linz und fördert den interreligiösen Dialog zwischen der katholischen sowie den orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen.
Pühringers politisches und kirchliches Erbe
Josef Pühringer ist ein vielseitig engagierter Mensch. Neben seinen Tätigkeiten in der Kirche fungiert er als Mitglied des Stiftungsrates der Kardinal-König-Stiftung, wo er sich um das geistige Erbe des früheren Wiener Erzbischofs Franz König kümmert. Auch im Seniorenbund hat er eine führende Rolle als Landesobmann, während er auf Bundesebene das Amt des Vizepräsidenten inne hat. Politisch bleibt er aktiv als Gemeinderat in Traun, was ein Zeichen seiner anhaltenden Verbundenheit zur Heimat ist.
In seinen Dankesworten während der Feierlichkeit bedankte sich Pühringer für die Unterstützung und Freundschaft, die er in seiner Laufbahn erfahren durfte. Bischof Scheuer würdigte Pühringer als jemanden, der immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der Menschen hatte. Seine Auffassung von Politik beschreibt er als „angewandte Liebe zur Welt“, ein Ansatz, der ihm stets die Möglichkeit eröffnete, auch in schwierigen Situationen Kompromisse zu finden.
Der Altlandeshauptmann äußerte sich auch über seine gegenwärtigen Aufgaben in der Kirche, die er trotz ihrer Herausforderungen leidenschaftlich verfolgt. Sein humorvoller Umgang mit den Schwierigkeiten des Lebens zeigt, dass er seine Einstellung auch im Alter bewahrt hat, was in seinem Spruch zum Ausdruck kommt: „Alt ist, wer den Humor verliert und sich für nichts mehr interessiert.“ Für Pühringer ist die Berichterstattung über die positiven Aspekte der kirchlichen Arbeit oft unzureichend und nicht im Verhältnis zu den tatsächlichen Leistungen.
Zu den Bereicherungen seines Lebens zählt er auch seine Familie, die ihm immer Rückhalt gegeben hat, besonders in schwierigen Zeiten. Seinen Werdegang mit den Stationen als Stadtrat und Vizebürgermeister in Traun und seiner darauf folgenden Karriere in der ÖVP beschreibt er mit Dankbarkeit.
Pühringer wurde am 30. Oktober 1949 in Traun geboren und hat nach dem Abschluss seiner Schulbildung Rechtswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz studiert. Bereits während seines Studiums hatte er einen kurzen Aufenthalt bei der Caritas und arbeitete später als Religionslehrer in seiner Heimatstadt.
Sein politisches Engagement begann 1973, als er Stadtrat wurde. Seinen Aufstieg in der Politik setzte er fort, indem er verschiedene Ämter, darunter auch den Landeshauptmann, bekleidete, bis er 2017 aus der aktiven Politik ausschied. Pühringer bleibt jedoch durch sein Engagement in der Kirche und der Gesellschaft weiterhin ein prägender Akteur im regionalen Geschehen.
Dompfarrer Maximilian Strasser verwies in seiner Predigt darauf, dass die Würde jedes Menschen die Grundlage einer gerechten Ordnung sein sollte. Dies ist ein Leitgedanke, der auch für Pühringers Engagement in der Politik von großer Bedeutung ist.
Die Feierlichkeiten zu Pühringers 75. Geburtstag spiegeln nicht nur seine politischen Erfolge wider, sondern auch sein anhaltendes Engagement für die Gemeinschaft, sowohl im weltlichen als auch im kirchlichen Bereich. Während viele auf die Herausforderungen im Alter stoßen, schätzt Pühringer die Zeit, die ihm bleibt, und widmet sich weiterhin den wesentlichen Dingen im Leben. Während er über seine Erlebnisse reflektiert, bleibt er dem Geist des Engagements treu, das ihn in seinem bisherigen Leben geleitet hat.
Quelle: kathpress