Die Krise im österreichischen Wirtschaftssektor schlägt mit voller Wucht zu: Sowohl der Möbelriese Kika/Leiner als auch der Motorradbauer KTM sind nun insolvent. Der Insolvenzverwalter hat bestätigt, dass Kika/Leiner nicht nur mit einem festgestellten Konkurs konfrontiert ist, sondern auch rund 1.350 Beschäftigte betroffen sind. In Salzburg und Eugendorf fanden bereits Betriebsversammlungen statt, in denen die Gewerkschaft (GPA) die Mitarbeiter über die nächsten Schritte informierte, wie news.ORF.at berichtete. Der ursprüngliche Sanierungsplan, der eine Quote von 20 Prozent für die Gläubiger vorgesehen hatte, wurde zurückgezogen, da kein Investor gefunden werden konnte, um die erforderlichen Mittel aufzubringen.
KTM's Glanz vergangener Tage verblasst
Bei KTM sieht die Lage nicht besser aus: Am Freitag wurde ein Insolvenzantrag mit gewaltigen Verbindlichkeiten in Höhe von 2,9 Milliarden Euro eingereicht, wie SALZBURG24 berichtete. In dieser dramatischen Situation stehen 3.600 Mitarbeiter auf der Kippe, davon rund 500, die mit sofortiger Kündigung rechnen müssen. Der Insolvenzverwalter äußerte jedoch Hoffnung auf eine Fortführung des Unternehmens. Während die Salärzahlungen für November und das Weihnachtsgeld nicht geleistet werden können, plant KTM, die Dezemberlöhne vorab auszuzahlen, um die Betroffenen vor den Feiertagen zu entlasten.
Die Betriebsversammlungen, die in Mattighofen bis zur Wochenmitte stattfinden, sollen dazu dienen, den Mitarbeitern die rechtlichen Rahmenbedingungen und das weitere Vorgehen zu erläutern. Experten der Arbeiterkammer Oberösterreich sind vor Ort, um den Beschäftigten Unterstützung zu bieten. „Eines ist klar: Es gibt einen festgelegten Ablauf nach einer Insolvenz, doch die genauen Details bleiben derzeit ungewiss“, so Michael Petermair von der Arbeiterkammer. Die angespannten Gehälter müssen zunächst anerkannt werden, was bis zu sechs Wochen dauern kann. Beschäftigte werden dazu angehalten, nicht vorschnell zu kündigen, da dies bestehende Ansprüche gefährden könnte.
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