Braunau

Nach dem Hochwasser: Wie Teichstätts Rückhaltebecken rettete

Nach den verheerenden Hochwassern im September kämpft der Bezirk Braunau noch immer mit den Schäden – Martin Stöllinger, der Beckenwärter in Teichstätt, hat alle Hände voll zu tun!

LENGAU. Die Nachwirkungen des verheerenden Hochwassers im September sind in der Region Braunau weiterhin spürbar. Besonders in Mauerkirchen und Uttendorf waren die Schäden enorm, da viele Anwohner evakuiert werden mussten und die Feuerwehr über 100 Einsätze zu bewältigen hatte. Beckenwärter Martin Stöllinger, der das Rückhaltebecken in Teichstätt betreut, ist überzeugt, dass ohne diese Einrichtung die Situation viel verheerender hätte sein können.

Stöllinger, ein hauptberuflicher Landwirt, ist das ganze Jahr über mit der Überwachung des Rückhaltebeckens beschäftigt. Bei Hochwasserereignissen ist er jedoch permanent im Einsatz, um die Lage zu steuern und besorgte Bürger zu beruhigen, die oft durch Gerüchte beunruhigt sind. Diese Gerüchte beinhalten oft falsche Informationen über die Anpassung der Durchflussmenge des Beckens und die Stabilität des Damms.

Fakten über das Rückhaltebecken Teichstätt

Das Rückhaltebecken in Teichstätt wurde zwischen 1986 und 1993 errichtet und ist in zwei Becken unterteilt. Das Ostbecken kann bei Hochwasser zunächst 698.000 Kubikmeter Wasser zurückhalten, während das benachbarte Westbecken über weitere 688.000 Kubikmeter Stauraum verfügt. Die ursprüngliche Planung sah vor, dass diese Becken alle 30 Jahre gefüllt werden können. Allerdings führten die extremen Regenfälle dazu, dass eine Überfüllung und damit verbundene Überflutungen auftreten können, wie sie im September beobachtet wurden.

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Stöllinger versichert, dass der Damm stabil ist. Er ist aus einer Betonschmalwand konstruiert und wird regelmäßig überprüft. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, stehen drei Notstromaggregate zur Verfügung, ergänzt durch acht Pumpen und 1.000 Liter Diesel, um die Notwendigkeit zur Ablässe zu gewährleisten.

Johannes Manglberger, der Bürgermeister von Uttendorf, hebt die Bedeutung des Rückhaltebeckens hervor und erklärt: „Das Rückhaltebecken hat uns bei Hochwasser schon öfter gerettet.“ Diese gewaltige Struktur hat somit nicht nur eine präventive Funktion, sondern hat auch schon mehrfach zur Verhinderung von schwerwiegenden Schäden beigetragen.

Eine interessante Statistik zur Beckenfüllung ist, dass es seit der ersten Vollfüllung im Jahr 1991 im Durchschnitt alle elf Jahre aufgrund großer Regenmengen voll geworden ist. Aktuell wird das Westbecken um zusätzliche 970.000 Kubikmeter erweitert, um auch künftigen Hochwasserereignissen besser begegnen zu können. Bis spätestens 2031 sollen die Erweiterungen abgeschlossen sein, wodurch das Gesamtvolumen auf rund 2,4 Millionen Kubikmeter steigen wird.

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In gewöhnlichen Zeiten leitet das Becken üblicherweise sechs Kubikmeter Wasser pro Sekunde ab. Doch im Fall eines 100-jährigen Hochwassers kann die Abflussmenge auf bis zu 62 Kubikmeter pro Sekunde erhöht werden, also mehr als das Zehnfache der Standardmenge.

Der Wasserverband Mattig, der das Projekt betreibt und aus 18 Mitgliedsgemeinden und Genossenschaften besteht, ist stolz auf die solidarische Zusammenarbeit unter den Gemeinden. Manglberger beschreibt die Instandhaltung als bedeutende Gemeinschaftsleistung, bei der jede Gemeinde ihren Teil beiträgt, selbst wenn sie nicht direkt vom Hochwasser betroffen ist.

Das Rückhaltebecken in Teichstätt wird nicht nur für den Hochwasserschutz geschätzt, sondern ist auch ein Rückzugsort für bedrohte Pflanzen- und Tierarten. Die Region ist mittlerweile ein europäisches Naturschutzgebiet und zieht viele Spaziergänger an, die die Natur und ihre Vielfalt genießen möchten.

Für weiterführende Informationen über die aktuelle Situation und Entwicklungen rund um das Rückhaltebecken, ist mehr dazu bei www.tips.at zu finden.

Quelle/Referenz
tips.at

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