Ein historischer Erfolg für den Kegelsport in Neunkirchen: Die Herrenmannschaft hat überraschend den Europapokal gewonnen und damit einen bemerkenswerten Meilenstein gesetzt. Teamkapitän Roland Schwarzer konnte nach dem Nervenkitzel im Finale gegen Raindorf seine Freude kaum zurückhalten. „Ich habe bei den letzten zehn Würfen nicht mehr rechnen können“, gestand er. Nach dem finalen Schlusspfiff war die Erleichterung und der Jubel groß: Neunkirchen siegte mit 5,5 zu 2,5 und durfte den Sieg zusammen feiern.
Dieser Titel ist in der 35-jährigen Geschichte des Europapokals einmalig für eine Herrenmannschaft aus Österreich. Der Weg dorthin war jedoch alles andere als einfach. Nach zuletzt zwei Niederlagen in der nationalen Meisterschaft waren die Erwartungen für das Europapokal-Finale hoch und die Mannschaft hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Platz unter den besten sechs Teams zu erreichen, um sich ein Ticket für die Champions League zu sichern.
Weg ins Finale: Überzeugende Leistungen
In der Qualifikation trat die Neunkirchner Mannschaft souverän auf und sicherte sich schließlich den dritten Platz. Manuel Spreng und Philipp Vsetecka spielten die letzten Runden, die nötig waren, um den Einzug ins Final Four zu erreichen. Im Halbfinale gegen das slowakische Team Trstena Starek blieb es bis zur letzten Kugel spannend, doch Neunkirchen setzte sich schließlich mit 5:3 durch und zog ins Finale ein.
Gegen den Gegner aus Raindorf hatte Neunkirchen eine gewagte Strategie angewandt und ihre stärksten Spieler zu Beginn aufgestellt. Dies zeigte sich schnell als kluge Entscheidung, denn Markus Vsetecka und Milan Blecha gewannen ihre Spiele deutlich. Janze Luzan steuerte den dritten Punkt bei, indem er seinen Gegner um neun Kegel übertraf. Trotz des Drucks, der auf der Mannschaft lastete, führte Neunkirchen nach den ersten Durchgängen bereits mit 3:0 und konnte in der Gesamtzahl der Kegel kontinuierlich davonziehen.
Feierliche Atmosphäre trotz spannender Schlussphase
Während Raindorf versuchte, das Spiel zu seinen Gunsten zu wenden, blieb Neunkirchen stets in Führung. Der Kapitän der Neunkirchner, Schwarzer, schilderte das Gefühl nach dem Sieg: „Ich bin immer noch auf Wolke 28“, und konnte nur schmunzeln über die Freude seines Teams. Auch die Raindorfer, die bei der Ankunft Sekt mitgebracht hatten, erwiesen sich als sportlich fair und gratulierten den Siegern.
In einer amüsanten Anekdote berichtete Schwarzer, dass ihm die Bayern sogar das eiskalte Getränk überließen, das ursprünglich für sie gedacht war. „Sie haben uns dann wirklich gegeben und gemeint, den haben wir uns verdient“, freute sich der Teamkapitän. Ein Teil des Sektes ist für den Vereinspräsidenten Günther Kautz reserviert, der im Hintergrund wesentlich zum Erfolg des Teams beigetragen hat.
Mit diesem Gewinn im Europapokal hat Neunkirchen gezeigt, dass sie nicht nur in den nationalen Wettbewerben stark sind. Der Erfolg kommt nach den Titeln in der Staatsmeisterschaft und dem Triumph in der Champions League der Damen in diesem Jahr, was den Verein als einen der besten in Österreich etabliert.
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